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Einleitung.
Dreieckskette mufs die Lage der Basis als besonders günstig angesehen
werden, da sie fast genau in der Mitte der Kette sich befindet.
Die Erkundung des Basisnetzes stiefs in dem niedrigen Gelände,
in dem die einigermafsen hervortretenden Erhebungen, wie der Hengst
berg und die Höhe von Berfsen als Vergröfserungspunkte kaum zu um
gehen waren, auf Schwierigkeiten, so dafs eine annähernd gleichmäfsige
Gestaltung der Übergangsdreiecke nicht erreicht werden konnte. Die erste
Vergröfserung von der Basis bis zur Seite Hengstberg-Berfsen ist nur
1,6 fach, die zweite Vergröfserung von dieser Seite bis zur Kettenseite Hesepe-
Windberg dagegen 3,1 fach, die ganze Vergröfserung also fast genau 5 fach.
Wie das Basisnetz bei Göttingen („Hauptdreiecke“, VI. Theil, Seite
179), so ist auch das Basisnetz bei Meppen mit der Hauptdreieckskette
lediglich durch eine gemeinsame Seite verbunden. Durch den Fortfall
jedweder anderweitigen geometrischen Beziehung zwischen Kette und
Netz erhält das letztere die ihm seinem ganzen Zweck und seinen Eigen-
thümlichkeiten nach gebührende Selbständigkeit, deren theoretische Noth-
wendigkeit und praktischer Vortheil bereits bei dem Göttinger Basisnetz
(a. a. O., Seite 180) auseinandergesetzt ist.
Die Beobachtungen für das Basisnetz bei Meppen wurden im Jahre
1884 unter ausschliefslicher Benutzung von Präzisions-Heliotropen 87 ), die
sich namentlich durch besondere Einrichtung zur scharfen centrischen
Aufstellung und einen Spiegel mit kleinerer Leuchtfläche von den gewöhn
lichen Heliotropen unterscheiden, ausgeführt. Der Beobachter war Major
Morsbach mit dem 10zölligen (27 cm) Theodolit Nr. I von Pistor und
Martins, einem der aus früheren Veröffentlichungen bekannten Gebrauchs
instrumente der Haupttriangulation. Die Anordnung der Beobachtungen
ist nach der von dem damaligen Chef der Trigonometrischen Abtheilung,
Oberstlieutenant Schreiber, angegebenen Methode erfolgt, um für die ab
geleitete Hauptdreiecksseite bei bestimmtem Arbeitsaufwand ein Maximum
des Gewichts zu erhalten. Hiernach ist für jeden der überhaupt zu
messenden Winkel die Anzahl der Beobachtungen festgesetzt worden.
Näheres über die SchreiberscIic Methode und deren Anwendung auf das
Basisnetz bei Meppen findet sich in dem nachfolgenden Abschnitt 3.
Die Ergebnisse der Basismessung und des Basisnetzes bei Meppen
sind in dem Übersichtsheft: „Die Königlich Preußische Landes- Triangulation.
I. Verzeichniß der Druckwerke der Trigonometrischen Abtheilung der Landes-
aufnahme. II. Die Dreiecksmessungen I. Ordnung 1876—1887. III. Die
Ergebnisse der Hauptdreiecksmessungen 1876—1885. Berlin 1887Seite 32
und 33 in auszugsweiser Zusammenstellung bereits veröffentlicht.
37 ) Präzisions-Heliotrope sind bei der Trigonometrischen Abtheilung seit 1877 für
die Beobachtungen auf den Stationen der Basisnetze im Gebrauch.