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im Göttinger Basisnetz. Von Oberstlieutenant Schreiber“ in der „Zeitschrift
für Vermessungswesen“, Band XI (1882), ‘Heft 6 dargestellt.
Das in dieser Schritt angegebene Verfahren stand zu der Zeit, wo
die Winkelbeobachtungen im Göttinger Basisnetz begonnen wurden (Früh
jahr 1880), thatsächlich noch nicht zu Gebote. Die zur Ausführung ge
kommene Anordnung der letzteren ist daher auf einem anderen, zwar
dasselbe Ziel erstrebenden, dieses aber minder scharf erreichenden Wege
bestimmt worden {„Hauptdreiecke“, VI. Theil, Seite 214).
Erst der für das Basisnetz bei Meppen festgesetzte Beobachtungs
plan schliefst sich —- mit ganz unwesentlichen Abweichungen — eng an
die Schreiber’sehe Methode an. Es möge daher eine auszugsweise Wieder
gabe der oben angeführten Abhandlung unter Darlegung der Anwendung
des Verfahrens auf das Basisnetz bei Meppen hier folgen:
Die Anordnung der Winkelbeobachtungen im Basisnetz bei Meppen.
Seit Einführung der Methode der kleinsten Quadrate scheinen die
ausführenden Geodäten es als selbstverständlich angesehen zu haben, dafs es
am vortheilhaftesten sei, wenn in einem Basisnetz alle vorhandenen Rich
tungen beobachtet würden; wenigstens findet man in den meisten Konfigu
rationen dieser Art eine grofse Zahl überschüssiger Richtungen, niemals aber
eine Erörterung ihrer Zweckmäfsigkeit. Es liegt indessen die Frage nahe,
ob die darauf verwendete Arbeit nicht vortheilhafter auf eine häufigere Beob
achtung derjenigen Richtungen zu verwenden gewesen wäre, durch welche
die Gröfsen, deren Kenntnifs der Zweck der Beobachtungen ist, am schärfsten
bestimmt werden, zumal da gerade diese Richtungen, weil sie in der Regel
die kürzesten sind, am leichtesten und genauesten beobachtet werden können,
und folglich aus doppeltem Grunde bei einem bestimmten Mafs von Zeit und
Kosten die genauesten Resultate liefern.
An diese Frage schliefst sich sodann die weitere, ob die Winkel zwischen
den beizubehaltenden Richtungen mit gleicher oder verschiedener, und in
letzterem-Falle mit welcher relativen Schärfe sie zu bestimmen sind?
Die hierzu angestellten Untersuchungen haben zu einem Satze geführt,
der die beiden kragen in eine einzige zusammenfafst und sie in überraschend
einfacher Weise beantwortet. Zuvor aber ist es nöthig, das Prinzip, wonach
die aufgestellten Fragen zu beantworten sind, festzustellen und eine bereits
bekannte Begriffsentwicklung für den vorliegenden Zweck herzurichten.
Danach wird der in Rede stehende Satz in Form einer Aufgabe behandelt
werden.