B. Das B a s i s n c t z I) e i M e p p e n.
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Der plausibelste Werth einer Funktion der Winkel eines Dreiecksnetzes,
sein Fehler und sein Gewicht.
Die Begriffs- und Formel-Entwickelung der in der Überschrift bezeich-
neten Gröfsen ist in den ersten Artikeln der Gausssehen Abhandlung: „Supple
mentum theoriae combinationis observationum erroribus minimis obnoxiae“
enthalten. 65 ) Da die Lösung unserer Aufgabe von dieser Entwickelung aus
geht, so möge eine kurze, dem besonderen Zwecke angepafste Wiedergabe
derselben hier folgen.
Es seien A, ß, . . . die aus Beobachtungen abgeleiteten Bestimmungen
der unbekannten Gröfsen x, y, . . ., d. i. der Richtungen oder Winkel eines
Dreiecksnetzes. Wir setzen voraus, dafs diese Bestimmungen, die wir schlecht
weg die beobachteten Werthe nennen wollen, von einander unabhängig
sind, und bezeichnen ihre Gewichte mit p Jt p z , etc.
Es seien ferner X — o, Y= o, etc. die zwischen den Gröfsen x, y, . . .
bestehenden Bedingungsgleichungen, und es sei u, gleich wie X, Y, . . .,
eine gegebene Funktion von x, y, ... . Dadurch dafs man in X, Y, . . .
und u setzt:
A -+- (1) anstatt x, B -+- (2) anstatt y, etc.,
und die Quadrate, Produkte etc. der unbekannten Fehler (1), (2), . . . der
beobachteten Werthe vernachlässigt, mögen die Bedingungsgleichungen
tibergehen in:
o — a 1 (1) —j— a z (2) —ff . . . —E 31
o — b l (1) H- b z (2) -h • • • -+- 33
1)
etc.
und die gegebene Funktion u in:
(1) + /,(2) + ..
u — u 0 ff— /j (1
• >
wo mithin :
3)
den f ehler von u 0 bedeutet.
Die Funktion u kann man mittelst der Bedingungsgleichungen auf
eine unendlichfache Weise transformiren. Behufs übersichtlicher Dar
stellung sämmtlicher Formen, die man ihr geben kann, multiplizirt man
die Bedingungsgleichungen 1) mit unbestimmten Gröfsen f, 11, . . . ,
sogenannten Korrelaten, und äddirt sie danach zu 2). Dadurch geht
u über in:
In französischer Übersetzung ist diese Abhandlung^enthalten in: ,,Methode des
moindres carrés. Mémoires sur la combinaison des observations, par Ch. Fr. (1AUSS. Traduits
en Français et publiés avec l'autorisation de l’auteur par J. Bertrand. Taris. iSjp.“