B. Der Südliche Niederländische Anschlufs.
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Der Punkt Ubagsberg liegt auf Königl. Niederländischem Gebiet. — Das Centrum
der Station ist durch einen Kreuzschnitt in einer 0,97 m tief in den Boden versenkten,
etwa 100X120 cm grofsen und 20 cm dicken, Steinplatte bezeichnet. In die vier Ecken
dieser Platte ist je ein Bronzebolzen mit Ausbohrung eingelassen. Der Schnittpunkt
der Diagonalen des durch die Mitten dieser 4 Ausbohrungen bestimmten Vierecks fällt
scharf mit dem Centrum zusammen. Auf der Platte steht ein 2,02 m hoher Steinpfeiler,
in dessen 85x65cm grofser Kopffläche lothrecht über Centrum ein Leuchtbolzen ein
gelassen ist. Die Mitte der Ausbohrung dieses Leuchtbolzens bezeichnet den Punkt
Ubagsberg, Steinpfeiler und ist mit dem Centrum identisch.
Auf dasselbe Centrum sind die in den Jahren 1851-—1873 für die Triangulation
des Königreichs Belgien ausgeführten Messungen bezogen (vergl. ,, 'Triangulation
du Royaume de Belgique, publice par 1’Institut cartographique militaire. Ixelles-
Bruxelles 1880“, Livre IV, Tome I, pag. 200—206). Der gleiche Punkt diente als
Anschlufspunkt für das vom Königlich Preufsischen Geodätischen Institut gemessene
Rheinische Dreiecksnetz (vergl. ,,Publicalion des Königl. Preufsischen Geodätischen
Instituts. Das Rheinische Dreiecksnetz. II. Heft. Die Richtungsbeobachtungen.
Berlin 1878“, Seite 9—11).
Pfeiler und Platte wurden seiner Zeit von belgischen Trigonometern gesetzt.
Der Kopf dieses Pfeilers wurde später zerstört, im Jahre 1888 indefs von Königl.
Niederländischer Seite wieder hergestellt, nachdem in dem Stumpf des alten Steines
das Centrum durch einen Bolzen bezeichnet war. Im Jahre 1892 wurde behufs Auf
stellung des Heliotropen in die Kopffläche des Steines seitwärts des centrischen Leucht
bolzens ein zweiter Leuchtbolzen (II) eingelassen. Zu gleichem Zwecke wurde in dem
selben Jahre etwa 4™ vom Steinpfeiler entfernt ein Leuchtstand (i8g2) eingerichtet.
Im Jahre 1893 wurde etwa 5 m vom Steinpfeiler von dem Königl. Geodätischen
Institut ein zweiter Steinpfeiler für astronomische Beobachtungen errichtet. In
die Mitte der Kopffläche dieses „astronomischen Pfeilers“ wurde 1894 ein feiner
Kreuzschnitt eingerissen und die Mitte desselben von der Trigonometrischen Abtheilung
scharf bestimmt. In dem letztgenannten Jahre fand sich der Leuchtstand 1892 nicht
mehr vor, dagegen ein isolirtes Gerüst an einer anderen Stelle, welches als
Leuchtstand 1894 gleichfalls centrirt wurde. Eine in der Nähe des Steinpfeilers be
findliche Fahnenstange wurde ebenfalls, jedoch nur roh, eingemessen.
Die Beobachtungen für den Südlichen Niederländischen Anschlufs wurden gleich
zeitig mit denjenigen für den Belgischen Anschlufs (Abtheilung C.) von Königl. Nieder
ländischer .Seite ausgeführt. Nur die Beobachtungen nach den Zwischenpunkten Aachen
Königsberg und Aachen Stadtwald sind 1894 bei Gelegenheit der örtlichen Messungen
zur Bestimmung der Stationspunkte durch die Trigonometrische Abtheilung erfolgt.
Es wurde beobachtet:
1892 (Südl. Niederländ. Anschlufs und Belgischer Anschlufs): in Steinpfeiler = Centrum :
nach den Hauptrichtungen, sowie nach Rcermond und Erkelenz unter
Anschlufs an Klifsberg und Nederweert, nach Sittard unter Anschlufs
an Nederweert;
1894 (Belgischer Anschlufs, Zwischenpunkte): in Steinpfeiler = Centrum: nach Aachen
Königsberg unter Anschlufs an Langschofs und nach Aachen Stadtwald
unter Anschlufs an Aachen Königsberg.
Es wurde eingestellt:
1891 (Südl. Niederländ. Aüschlufs): Heliotrop in Steinpfeiler — Centrum: von Langschofs ;
1892 ,, ,, ,, : ,, ,, ,, = ,, :von Mündt,
Nederweert (14 mal) und Roermond;
,, ,, ,, ,, : Heliotrop in Steinpfeiler, Leuchtbolzen II: von
Klifsberg;
,, ,, ,, ,, : Heliotrop in Leuchtstand 1892: von Nederweert;
1894 (Belgischer Ansehluis): Heliotrop in Steinpfeiler — Centrum: von Langschofs und
Henri Chapelle;
,, (Belgischer Anschlufs): Pyramidenspitze 1894: von Aachen Königsberg.