Full text: Der nördliche Niederländische Anschluss, der südliche Niederländische Anschluss, der Belgische Anschluss (Theil 10)

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A. Der Nördliche Niederländische Anschlu/s. 
Durch Nivellement ist 1894 bestimmt worden: 
m 
Höhe der Höhenmarke == 7,2.55 N. N. 
,, des Thurmbolzens — 7,232 -f- ,, 
Aufserdem wurde 1895 trigonometrisch gemessen: 
m 
Höhe der Knopfmitte des Thurmes der reform. Kirche = 50,96 -J- N. N. 
„ „ n ,, „ luther. „ = 38,45 +. „ 
Das Centrum der Station, welches zur Zeit seiner Bestimmung (1884) mit der 
Mitte des unteren 0,875 m dicken Thurmknopfes zusammenfiel, wird durch die obigen 
auf dasselbe bezogenen Koordinaten der Festlegungen scharf definirt. 
Die Kirche wurde im Jahre 1786 erbaut; der Thurm ist jedoch erst 1805 fertig 
gestellt worden; derselbe ist von den fünf Thürmen der Stadt bei weitem der höchste. 
Kr ist bis zu einer Höhe von 3 5 m massiv aufgeführt und besteht aus drei Prismen: 
das untere hat quadratischen Querschnitt mit abgestumpften Kanten, die beiden oberen 
sind achtseitig; an den Absätzen befinden sich Rundgänge. Die Mauerdicke des unteren 
Prisma’s beträgt 1,8 m , des mittleren 1,0 m und des oberen 0,6 m . 
Auf dem letzteren erheben sich acht viereckige hölzerne Säulen, welche eine 
mit Zink gedeckte Kuppel tragen und eine geräumige 4,1 m im Durchmesser weite 
Laterne bilden; um die Säulen zieht sich eine etwa 1,0 m hohe Gallerie mit eisernem Gitter. 
Der Fufsboden der Laterne besteht aus grofsen Sandsteinplatten, die auf einer 
Eisenkonstruktion ruhen und nach der Mitte zu in einer breiten Stufe ansteigen. 
Behufs Ausführung der Beobachtungen wurde 1882 ein 3 m langer Holzstamm 
mit seinem oberen Theil durch den Fufsboden in die Laterne gezogen und der untere 
Theil mit dem Holzgebälk und Mauerwerk unterhalb derselben fest verbunden. Eine 
auf die Kopffläche des Holzstammes aufgenagelte eichene Platte enthält eine Leucht 
schraube, auf deren Lage sich die für den Thurmpfeiler 1884 bezw. Thurmpfeiler 1886 
angegebenen Werthe beziehen. 
Die Leuchtbretter I und II waren an den Laternensäulen V bezw. VII und der 
Gallerie befestigt und durch eingeschraubte Leuchtschrauben näher bezeichnet. Die 
Beobachtungs- und Leucht-Einrichtungen sind 1895 wieder entfernt worden. 
Zur scharfen Wiederherstellung des Centrums können benutzt werden: 
1. ein an der nordwestlichen Kante des Thurmes, 1,07 m über dem Erdboden 
mit Cement eingelassener Thurmbolzen; 
2. vier Leuchtschrauben I—IV, welche in die inneren Flächen von vier Laternen 
säulen in Höhe der Beobachtungsplatte auf dem Thurmpfeiler derart ein 
geschraubt sind, dafs ihr Durchschnittspunkt sehr nahe lothrecht unter dem 
Centrum liegt; 
3. ein in eine der dicken Steinplatten des Fufsbodens der Laterne eingemeifseltes 
Kreuz, dessen Flügel etwa 5 cm lang sind; sowie 
4. die im Thurmpfeiler ausgeführten Beobachtungen nach den sprechenden 
Kanten der Laternensäulen; die Richtungen nach denselben sind unter An- 
schlufs an eine Dreiecksrichtung in aller Schärfe gemessen; die angegebenen 
Entfernungen sind auf einige Millimeter unsicher. 
Bei der Holländischen Triangulation in den Jahren 1802—1811 beobachtete 
General Krayenhoff in der Thurmlaterne der reformirten Kirche. Im Jahre 1830 führte 
daselbst Lieutenant Hartmann Messungen für die Hannoversche Landesvermessung 
aus (vergl. ,,Gaufs’ Werke, Band IVSeite 434 und 468). 
Bei diesen früheren Triangulirungen bildete die Thurmmitte den Dreieckspunkt. 
Es wurde beobachtet: 
1884 (Hannov Dreieckskette): in Thurmpfeiler 1884: nach den Hauptrichtungen, sowie 
nach Grofse Fehn unter Anschlufs an Aurich und Westerstede, nach 
Barfsel unter Anschlufs an Westerstede und Altenoythe und nach Papen 
burg unter Anschlufs an Altenoythe und Windberg;
	        
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