Full text: Populäre Anleitung zum perspektivischen Zeichnen in neun Vorlegeblättern mit erläuterndem Texte

Blatt V. 
Fig. 13 zeigt zunächst die Darstellung runder Körper. Die Feststellung des perspektivischen 
Bildes geschieht hierbei in der Weise, dass man in den Peripherieen der Grundflächen beliebige Punkte 
annimmt, z. B. die Punkte 1—8 im Grundriss, deren Lage man ganz auf die vorige Art in 1—8 der 
Vorderseite Bildfläche bestimmt und die gefundenen perspektivischen Bilder der einzelnen Punkte durch 
eine Linie aus freier Hand verbindet. 
Fig. 14 enthält die Feststellung des perspektivischen Bildes geneigter Flächen. Man be 
stimmt zunächst die perspektivische Lage der Grundlinien ab und ad in a“b“ und a"d“ der Vorder 
seite Bildfläche und erhält durch deren Verlängerung die Verschwindungspunkte x und x‘. Der Ver- 
schwindungspunkt der geneigten Fläche liegt jedesmal senkrecht über oder unter dem Verschwin- 
dungspunkt der Grundfläche oder der Horizontalprojektion der geneigten Fläche, hier also in y. Die 
ser Verschwindungspunkt y aber wird gefunden, indem man auf bekannte Weise aus Grund- und Auf 
riss die perspektivische Lage der beiden Eckpunkte a und f in a" und f“ bestimmt, sie durch eine 
Linie verbindet und diese Linie bis zu einem in x (dem betreffenden Verschwindungspunkte der Grund 
fläche) errichteten Lothe xy verlängert. 
Fig. 15 enthält die Darstellung der Schatten. Der Schatten wird vorher im Grundriss und 
wenn nöthig auch im Aufriss geometrisch bestimmt. Aus seinem geometrischen Bilde erfolgt seine 
perspektivische Lage ganz ebenso, wie bisher für die Körper angegeben. In Fig. 15 geht z. B. der 
Sehstrahl Fe im Grundriss nach der Ecke des Schattens e und schneidet die Bildfläche in f\ ebenso 
geht im Aufriss der Sehstrahl Ae 1 nach e\ der Vertikalprojektion des Schattenpunktes e, und 
schneidet die Bildfläche in f‘\ den Abstand gf von der Mittelaxe der Bildfläche nach g“f“ in Vorder 
seite Bildfläche angetragen, ein Loth in f“ errichtet und dies gleich g‘f im Aufriss gemacht, giebt in 
e“ das perspektivische Bild des Schattenpunktes e. In gleicherweise finden sich die übrigen Schatten 
punkte, hier in i“ und h", welche, durch Linien vereinigt, die perspektivische Form und Lage des 
ganzen Schattens ergeben.
	        
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