Full text: Populäre Anleitung zum perspektivischen Zeichnen in neun Vorlegeblättern mit erläuterndem Texte

Blatt vm. 
Fig. 20 und 21. Ein anderes Verfahren, die Verschwindungspunkte zu benutzen, ohne sie 
selbst zu haben, ist folgendes: 
Hat man nach Fig. 20 aus Grund- und Aufriss nach der bekannten Weise das perspektivische 
Bild im kleineren Maasstab erhalten, so dass die Verschwindungspunkte x und x‘ zur bequemen Be 
nutzung nahe liegen, so zieht man aus diesen Versch windungspunkten als Mittelpunkten die beliebigen 
Bögen mno und opy. Diese Bögen trägt man um so viele Mal vergrössert, als das eigentliche Bild 
grösser werden soll, auf ein Stück Pappe auf, schneidet sie nach m‘ n‘ o' und o'p'q“, Fig. 21, aus, und 
befestigt sie mit Heftzwecken auf dem Horizont um so viele Mal zu beiden Seiten von der Mittelaxe 
in A‘ auf, als ihre Entfernung in der Disposition Fig. 20 von Ax und Ax' beträgt. Eine Reissschine 
nach Fig. 21 mit dem Kopfstück innerhalb dieser Bögen herumgeführt, hält stets die Richtung nach 
dem betreffenden Verschwindungspunkte und kann somit zum Ziehen der aus Grund- und Aufriss in 
Fig. 20 bestimmten Ausgangspunkte der Verschwindungslinien, z. B. a ni b n \ a“‘c“\ dienen. Nur muss 
bei gewöhnlichen Reissschinen, da deren Vorderkante nicht mit der Mitte des Kopfstückes zusammen 
fällt, ein entsprechendes Stück vom Kopfstück abgeschnitten werden, so dass die Vorderkante der 
Schine in die Mitte des Kopfstücks trifft. Die Schine wird dadurch zu anderen Zwecken keineswegs 
unbrauchbar.
	        
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