Das perspektivische Zeichnen.
Nach diesen einleitenden Betrachtungen über das Wesen und die Ent
stehung perspektivischer Bilder gehen wir nun über zu der Feststellung sol
cher auf der ebenen Zeichnentafel. Die von uns befolgte Methode, die
wir in dem Folgenden weiter auseinandersetzen werden, gewährt den Vor
theil, daß man bei möglichster Einfachheit und Anschaulichkeit des Ver
fahrens völlige Freiheit in der Wahl und Vorbestimmung des geeigneten
Standpunktes hat, sowohl nach der Höhe, als nach der Weite; daß wir
diese Bestimmung mit dem Maßstabe in der Hand treffen, die nöthigen
Construktionen auf einem kleinen bequemen Raume vornehmen und doch
die Bilder selbst ohne Umstände in jedem beliebigen Umfange übertragen
können, ohne, wie bei den meisten anderen Methoden, durch oft weitab
liegende Punkte irgend beschränkt zu werden oder die Arbeit durch unbequeme
Apparate und Werkzeuge irgend erschwert zu sehen.
Das ganze einfache Verfahren läßt sich mit verhältnißmäßig wenigen
Worten für alle Fälle, die vorkommen können, auseinandersetzen. Es
kommt nur darauf an, das, was wir an unseren obigen isometrischen
Zeichnungen veranschaulicht haben, in eine geometrische Zeichnung nach
Grnndplan und Aufriß überzutragen, was selbst solchen Lesern sofort ein
leuchten wird, die sonst mit dergleichen nicht umzugehen gewöhnt sind.
Es bezeichne nämlich der Punkt F (Fig. 18) den Standpunkt eines
Beobachters im Grundplane und FG die Richtung, nach welcher der
Beobachter blickt. Von dem Standpunkte F im geraden Abstande entfernt
befinde sich ein Punkt a und zwar liege derselbe 2 Fuß hoch über dem
Fußboden oder, um es geometrisch auszudrücken, über der wagerechten
Projektionsebene. Das Auge des Beobachters liege in der durchschnittlichen