Full text: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Lüdinghausen (1)

  
        
Difen. 
ie Gemeinde Olfen grenzt im Süden an die Kippe, im 
Oſten an Bork und Selm, im Æorden an Lüdinghauſen 
und Seppenrade, im Weſten an Hullern. Dieſelbe enthält 
außer dem Wigboldbezirk die Bauerſchaften Rechede, Uskel- 
ſum, Sulſen und Vinnum. Sie hat eine Größe von 
60] Kilometer und eine Bevölkerung von 3055 Katho- 
Iifen, 38 Proteftanten und 50 Juden. 
   
  
ER # 
Quellen und Litteratur: 
Gräflih von Wedelfches Arhiv zu Sandfort, geordnet und 
  
  
  
  
__ ame /matäacim> d n 
mit Repertorium verſehen. — Pfarr- Archiv, niht geordnet. — A. Tibus, Gründungs-Geſchichte, Seite 789 f. — 
J. Schwieters, Geſchichtlihe Nachrichten über den weſtlihen Cheil des Kreiſes Lüdinghauſen, Seite 521—402. 
Der Wigboldbezirk Olfen iſt identiſh mit der alten Bauerſchaft Ulfloa, Olflon, Olflen. Ulfloa 
ift zufammengefetst aus Ulf — Wulf und Lo, alſo gleichbedeutend mit Wolfsloh, Wolfswald. In der 
Bauerſchaft Olfen beſtand hon früh eine Kirhe. Wir erfahren darüber Näheres aus einer ſehr 
intereſſanten Urkunde des Biſchofs Wulfhelm aus dem Jahre 889.2 Der Biſchof bekundet in der- 
ſelben, daß er die Kirche in Ulfloa und den Hof daſelbſt, ſein väterliches Erbtheil, nebſt Gebäuden 
und Grundſtücken und 50 Leibeigenen mit ihren Höfen dem heiligen Paulus zu Mimigerneford geſchenkt, 
  
ſich aber die Freiheit vorbehalten habe, fpäter anders zu verfügen. 
Der Akt fei aufgenommen in der Kirche des heiligen Vitus (alſo zu Olfen, wo der heilige 
Vitus noh Patron iſ) vor dem verſammelten Volke und in Gegenwart der vier Gaugrafen Kobbo, 
Thiadin?, Hrodwerf und Warin, am Fefte der heiligen Fabian und Sebaſtian. 
Aus dieſer Urkunde folgt, daß zu Olfen fchon vor dem Jahre 889 eine Kirche mit dem 
heiligen Vitus als Patron der Pfarre beſtand, und daß einer der Vorfahren des Biſchofs Wulfhelm 
dieſelbe auf feinem Hofesgrunde erbaut hatte. Wahrfcheinlich ift die Pfarre aber niht vor dem 
Jahre 856 gegründet, wo erft die Reliquien des heiligen Vitus von Frankreih nah dem Kloſter 
Corvey an der Weſer übertragen wurden, indem vor dieſer Uebertragung an die Wahl des heiligen 
Vitus zum Patron nicht zu denken ift.? 
1 D mit der Darſtellung Chriſti am Oelberge. Aus einem Brevier (Pergament - Manuſkript) der Schloß- 
Bibliothek zu Nordkirchen (ſiehe oben Seite 72 
2 
? Erhard, Codex diplomat., Yummer 40. 
4 
3 A. Tibus, am angeführten Orte, Seite 789. 
L£udorff, Bau- und Kunſtdenkmäler von Weſtfalen, Kreis Lüdinghauſen. 
  
rn nt LAS RE | 
  
    
    
  
     
    
  
    
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
   
   
     
RE 
stehen seen tn nme 
che onen 
  
PE 2220 > 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.