Object: Vollständiges Handbuch der Uhrmacherkunst, besonders in Beziehung auf Thurm-, Wand- und Stutzuhren, Taschenuhren aller Art, als Spindel-, Cylinder- und Ankeruhren u. s. w. mit und ohne Repetir- und andere Werke, ferner astronomische und nautische Uhren, sowohl hinsichtlich ihrer Construction und Regulirung als auch ihrer Reparatur. Nebst einer detaillirten Zusammenstellung solcher Verbesserungen und Erfindungen, welche seit 20 bis 30 Jahren in England, Frankreich und Deutschland gemacht worden sind und welche als wirkliche Fortschritte in dieser Kunst bezeichnet werden können (Hauptband)

   
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Um den Mechanismus dieſer Hemmung zu be: 
greifen, thut man wohl, die Formen eines Cylin- 
derrades genau in’s Auge zu faſſen, zuerſt in den 
perſpectiviſhen Figuren, welche wir Fig. 48, 49, 50 
und 51 gegeben haben. Fig. 49 giebt das Rad im 
geometriſchen Aufriß. Die Verhältniſſe find indeſſen 
in allen Figuren übertrieben, weil Berthoud, aus 
deſſen Werk wir ſie copirt haben, von meſſingenen 
Rädern ſpricht und dieſelben weit ſtärker angiebt, 
als man ſie zu- ſeiner Zeit ausführte, ſo daß noch 
viel, wenn die leßte Hand angelegt wurde, abgenoms» 
men werden mußte. Heut zu Tage macht man die 
Räder aus Stahl und weit leichter, ſo daß die Stär: 
fen ber einzelnen Theile kaum den dritten Theil von 
den hier angegebenen. betragen. 
Man hat zu verſchiedenen Zeiten eine Modifis 
cation an der Cylinderhemmung angebracht und auch 
wieder aufgegeben, ¡man hat nämlich der geraden 
Linie der geneigten Fläche des Zahnes eine krumme 
Linie ſubſtituirt, um ein gleihförmiges Verhältniß 
zwiſchen dem Fortſchritte des Rades während der 
Hebung und den Bogen herzuſtellen, welche es dann 
die Unruhe, während der kurzen Dauer dieſer Hebung, 
durchlaufen läßt. Alexander Cumming, ein 
engliſcher Uhrmacher und Mitglied der Philosophi- 
cal Society zu Edinburgh, ſcheint der erſte geweſen 
zu ſein, der gegen das Jahr 1776 auf dieſen Ge- 
danken fam. Zu dieſer Krümmung benußte er einen 
Theil der Peripherie, welhe man mit dem halben 
Radius des Rades beſchreibt. Die Fig. 99 erläu- 
tert dieſen Gedanfen. Er nimmt die gegenwärtige 
Oeffnung des. Cylinders a, b, e an. Die frumme 
Hebefläche feines Zahnes in.c, deren Mittelpunct in 
d oder e liegt, wurde anfänglich in der Schweiz an: 
genommen, dann wieder aufgegeben und in der neue- 
ſten Zeit wiederum allgemein als Regel befolgt. 
    
   
  
	        
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