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Um den Mechanismus dieſer Hemmung zu be:
greifen, thut man wohl, die Formen eines Cylin-
derrades genau in’s Auge zu faſſen, zuerſt in den
perſpectiviſhen Figuren, welche wir Fig. 48, 49, 50
und 51 gegeben haben. Fig. 49 giebt das Rad im
geometriſchen Aufriß. Die Verhältniſſe find indeſſen
in allen Figuren übertrieben, weil Berthoud, aus
deſſen Werk wir ſie copirt haben, von meſſingenen
Rädern ſpricht und dieſelben weit ſtärker angiebt,
als man ſie zu- ſeiner Zeit ausführte, ſo daß noch
viel, wenn die leßte Hand angelegt wurde, abgenoms»
men werden mußte. Heut zu Tage macht man die
Räder aus Stahl und weit leichter, ſo daß die Stär:
fen ber einzelnen Theile kaum den dritten Theil von
den hier angegebenen. betragen.
Man hat zu verſchiedenen Zeiten eine Modifis
cation an der Cylinderhemmung angebracht und auch
wieder aufgegeben, ¡man hat nämlich der geraden
Linie der geneigten Fläche des Zahnes eine krumme
Linie ſubſtituirt, um ein gleihförmiges Verhältniß
zwiſchen dem Fortſchritte des Rades während der
Hebung und den Bogen herzuſtellen, welche es dann
die Unruhe, während der kurzen Dauer dieſer Hebung,
durchlaufen läßt. Alexander Cumming, ein
engliſcher Uhrmacher und Mitglied der Philosophi-
cal Society zu Edinburgh, ſcheint der erſte geweſen
zu ſein, der gegen das Jahr 1776 auf dieſen Ge-
danken fam. Zu dieſer Krümmung benußte er einen
Theil der Peripherie, welhe man mit dem halben
Radius des Rades beſchreibt. Die Fig. 99 erläu-
tert dieſen Gedanfen. Er nimmt die gegenwärtige
Oeffnung des. Cylinders a, b, e an. Die frumme
Hebefläche feines Zahnes in.c, deren Mittelpunct in
d oder e liegt, wurde anfänglich in der Schweiz an:
genommen, dann wieder aufgegeben und in der neue-
ſten Zeit wiederum allgemein als Regel befolgt.