Vierter Abschnitt.
Die Polygonkette im Wiener Meridian.
Erstes Capitel.
Die Anordnung des Netzes und die Resultate der Stationsausgleichung.
§• 48.
Die im Wiener Meridian in den Sechziger- und Siebziger-Jahren gemessene Polygonkette (Tafel II)
verbindet die preußische Triangulirung erster Ordnung mit jener von Italien und erstreckt sich über fast
neun Breitegrade.
Durch diese Kette werden fünf Grundlinien, und zwar jene von Josefstadt in Böhmen, Wiener-
Neustadt in Niederösterreich, Kranichsfeld in Steiermark, Dubica in Kroatien und Sinj in Dalmatien
miteinander in Verbindung gebracht.
Für die Ausgleichung wurde die ganze Meridiankette in der auf der Tafel II ersichtlichen Art in die
Gruppen I bis IV zerlegt.
Die fünfte Gruppe bildet das dalmatinisch-italienische Dreiecknetz, in welchem seinerzeit, bei Auf
stellung der Bedingungsgleichungen, ein Bechenfehler unterlaufen war.*) Dieses Netz wurde seither
endgiltig berechnet, und es sind die definitiven Besultate dieser Ausgleichung im sechsten Capitel des
vorliegenden Abschnittes enthalten.
§ 49.
Die Veröffentlichung der chronologischen Tableaux für einen Theil der Stationen dieser
Polygonkette ist schon im II. Bande dieser Mittheilungen, welcher das dalmatinisch-italienische Dreieck
netz behandelt, sowie im ersten Abschnitte des vorliegenden Bandes, für die dem Dreiecknetz in Böhmen
angehörigen Stationen, erfolgt; für alle übrigen Stationen ist dieselbe den späteren Bänden dieser
Mittheilungen Vorbehalten.
Im Nachfolgenden sind für alle Stationen die ausgeglichenen Bichtungen, nebst den Nummern ihrer
Verbesserungen im Dreiecknetze, zusammengestellt.
*) Im II. Bande dieser Mittheilungen ist auf Seite 141 der Log sin Ba J V in der mit XLVIII bezeichnetenBedingungsgleichung irrthümlich
mit 9-986 7562,7 0-2508 {(105) — (104)} in Rechnung genommen; derselbe lautet richtig: 9-986 7509,9 -+- u. s. w. wie oben.