Full text: Die Bestimmungen des Längen-Unterschiedes Schneekoppe-Dáblic und die Polhöhen- und Azimuth-Bestimmungen auf den Stationen Kuneticka Hora und Roseberg in Böhmen, Rapotic und Neretein in Mähren und Buschberg in Nieder-Österrecih ([2])

Rapotic. 
Beobachtungen. 
111 
Einleitung. 
.Das Hochland, welches sich an den Mittelläufen der Oslawa, Iglawa und Idokitna, westlich von Brünn 
gegen die böhmisch-mährische Grenze hin erstreckt, bildet eine ziemlich gleichmäßige Bodenerhebung, 
aus welcher nur wenige Punkte zu einer namhafteren Höhe aufsteigen. 
Unter diesen ist eine östlich des Dorfes Rap tic und nördlich der von Brünn nach Iglau führenden 
Chaussée gelegene flache Anhöhe, welche die nothwendigen Sichten nach den umliegenden Fixpunkten 
erster Ordnung gewährt, zur Errichtung der astronomischen Station bestimmt worden. Der Punkt ist etwa 
25 hm von der Landeshauptstadt Brünn entfernt und befindet sich inmitten eines ziemlich coupirten, von 
zahlreichen Waldparcellen bedeckten Terrains, das die nördliche Thalbegleitung des Oslawa-Flusses 
vorstellt. Nach den Ergebnissen des Präcisions-Nivellements, welches im Jahre 1892 über diesen Punkt 
geführt worden ist, besitzt derselbe eine Seehöhe von 515 91 m, bezogen auf die obere Fläche des 
Instrumenten-Pfeilers, der 1T1 m aus dem natürlichen Boden herausragt. 
Die Arbeiten zur ober- und unterirdischen Markierung des Punktes und der Bau des Feld- 
Observatoriums begannen unter der Leitung des Lieutenants (jetzt Oberst) Robert v. Sterneck in den 
ersten Tagen des Monates Mai 1866, gleichzeitig mit der Errichtung der Signale auf den Nachbar 
punkten. Am 5. Mai sind die Instrumente aufgestellt und die einleitenden Beobachtungen zur Regulierung 
der Pendeluhr in Angriff genommen worden. Der Fortschritt der Arbeiten wurde aber durch die Ungunst 
der Witterung vielfach behindert, welche — ein in diesem klimatisch rauhen Landestheile nicht eben 
seltenes Vorkommnis — noch gegen das Ende des Monates Mai Schneefälle brachte. 
Mehr noch als dieses Unwetter haben aber die politischen Wirren, die um diese Zeit schon bis zur 
Kriegserklärung gediehen waren, lähmend auf den Fortgang der Arbeit gewirkt. Es ist ja leicht begreiflich, 
dass die Beobachter, welche gewärtigen mussten, jeden Augenblick von ihrer friedlichen, wissenschaft 
lichen Arbeit hinweg zu den Fahnen der kämpfenden Kameraden einberufen zu werden, von der Auf 
stellung und Durchführung eines wohlerwogenen Beobachtungs-Programmes haben absehen müssen. 
Unter solchen Umständen tragen die Beobachtungen, welche in der Zeit vom 17. Mai bis 23. Juni 
durch Major v. Ganahl unter Mithilfe des Lieutenants v. Sterneck und theilweise auch unter der 
Assistenz des Linienschiffs-Fähnrichs (jetzt Linienschiffs-Capitän) v. Kal mär ausgeführt worden sind,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.