Full text: Die Bestimmungen des Längen-Unterschiedes Schneekoppe-Dáblic und die Polhöhen- und Azimuth-Bestimmungen auf den Stationen Kuneticka Hora und Roseberg in Böhmen, Rapotic und Neretein in Mähren und Buschberg in Nieder-Österrecih ([2])

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Rossberg. 
Beobachtungen. 
Der wahrscheinliche Fehler ist ohne Rücksicht auf die Unsicherheiten der Sternpositionen gebildet. 
Aus den Differential-Ausdrücken für a ursac minoris folgt, dass etwaige Fehler in den Zeitbestimmungen, 
in a und o dieses Sternes, nur mit einem kleineu Theilbetrnge auf das Resultat einwirken. 
II. Beobachtungen im I. Vertical. 
Zu den Beobachtungen im I. Vertical hat ein Passagenrohr gedient, welches im Jahre 1878 aus der 
Werkstätte von GL Starcke hervorgegangen und auf Tafel I dieses Bandes abgebildet ist. Das gebrochene 
Fernrohr desselben besitzt ein Objectiv von 67 mm Öffnung und 80 cm Brennweite und 3 Steinheil’sche 
Doppeloculare, die Vergrößerungen von 60, 90 und 120 anzuwenden gestatten. Das Fadennetz hat 
11 Fäden in Rectascension mit den Äquatorialfadendistanzen 
2U74, 20 ? 70, 16 ? 39, 8'39, 4 ? 24, 0 ? 00, 4 ? 10, 8’32, 16 ? 41, 20 ? 49, 24 ? 77. 
Die Axenlager des Instrumentes sind 0* 48 m von einander entfernt. Die Beleuchtung des Gesichts 
feldes erfolgt durch die Axe. Die Libelle ist eine Hängelibelle mit 0*16 m langen Armen und kann in 
allen Lagen des Fernrohres und auch beim Umlegen des Instrumentes an der Axe verbleiben. Ihr Pars 
wert ist: 1 pars = 1 '• 48. 
Der eiserne Unterbau des Instrumentes ist sehr solide und enthält, außer den nöthigen Corrections- 
schrauben für Azimuthaibewegung und Elevation der Axe, die Umlage Vorrichtung, welche aus einem 
Excenter besteht, der durch eine Kurbel gedreht, den Mittelzapfen der Umlagewiege und diese selbst 
gerade so hoch hebt, dass die Umlegung des Obertheiles bewirkt werden kann. Das Instrument ruht mit 
drei Füßen, deren Enden kugelförmig abgedreht sind, auf einer eisernen Grundplatte. Diese hat die 
entsprechenden Einrichtungen zur sicheren Lagerung und Fixierung der Fußenden und wird in die 
Deckplatte des Pfeilers eingelassen oder anfgegypst. 
Dieses Passagenrohr stand bei den Beobachtungen auf Rossberg auf einem 0*85 m hohen Pfeiler 
genau östlich vom Centrum des Universal-Instrumentes. 
Der Vorgang bei der Polhöhen-Bestimmung war dem in früheren Jahren eingehaltenen conform, und 
bestand darin, jeden Stern im Laufe derselben Nacht im Ost- und Westvertical an allen Fäden zu 
beobachten, und zwischen beiden Durchgängen das Instrument umzulegen. Bei der Aufstellung des 
Beobachtungs-Programmes wurde darauf gesehen, dass die Zahl dieser Umlegungen eine möglichst kleine 
sei. Die Nivellierungen der Axe wurden immer nach der Einstellung des Fernrohres auf die Zenith 
distanz des Sternes vorgenommen, und zwar kurz vor dem Antritt an den ersten und sofort nach dem 
Antritt an den letzten Faden; es beruht demnach die schließlich in die Rechnung genommene Axen- 
neigung auf vier vollständigen Nivellierungen oder acht Ablesungen der Libelle. Die angewandte 
Vergrößerung war 90fach. 
Für die Beobachtungen im I. Vertical sind aus dem Verzeichnisse, mittlere und scheinbare Örter für 
das Jahr 1882 von 539 Sternen des „Fundamental-Kataloges“, die folgenden sieben gewählt worden: 
Nr. 221 cp Herculis, Größe 4 
„ 224 t „ „ 3*4 
n 244 i „ „3*4 
„ 278 § Cygni, „ 3 
Nr. 481 x Herculis, Größe 6 
„ 486 Gr. 2533, „ 6*5 
„ 492 R Lyrae, „ 4*5.
	        
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