Full text: Die Bestimmungen des Längen-Unterschiedes Schneekoppe-Dáblic und die Polhöhen- und Azimuth-Bestimmungen auf den Stationen Kuneticka Hora und Roseberg in Böhmen, Rapotic und Neretein in Mähren und Buschberg in Nieder-Österrecih ([2])

Auf Dáblic war die Pendeluhr Schmid im Gebrauche, welche Eigenthum des sich aus Liebhaberei mit 
der Erzeugung von Präcisions-Uhren beschäftigenden Mühlenbesitzers Herrn Franz Schmid in Maria- 
Lanzendorf ist, und durch die gütige Vermittlung des Herrn Hofrathes Professor Pr. Ti nt er uns leihweise 
für die Längenunterschied-Messungen zur Verfügung gestellt wurde. Diese sehr sorgfältig gearbeitete Uhr 
hat einen Graham-Gang mit jenen Constructions-Details, welche bei Präcisions-Uhren gebräuchlich sind, ¿ 
und eine reibungsfreie Pendelführung. 
Die Compensation ist durch zwei Compensations-Lamellen hergestellt, welche zwischen der Pendel 
stange und Pendellinse eingefügt sind, senkrecht zur Pendelaxe stehen und deren wirksame Theile durch 
verschiebbare Stege regulirt werden können. 
Die Contact-Vorrichtung wurde vom Uhrmachermeister Herrn A. Ha welk in Wien angefertigt und 
besteht im Principe aus zwei scherenartig gegen einander federnden, an ihren unwirksamen Theilen durch 
Ebonitplatten isolirten Contactträgern (G x C % ), welche durch einen an der Ankerwelle sitzenden Daumen (U) 
auf die Zeit der Stromöffnung auseinander gehalten werden. 
Die nebenstehende Skizze zeigt den Apparat in der eben genannten Stellung. Der eine Contact- 
träger läuft in eine mit Platin belegte drehbare Scheibe (s) aus, wodurch ein rasches Wechseln der 
Contactstellen ermöglicht wird. In diesen wurde das positiv elektrische, 
dem Verbrennen mein- ausgesetzte Polende des Stromes eingeführt. Auch 
diese Vorrichtung gibt nur jede zweiteSecunde Stromschluss, dessen Dauer 
durch eine Schraube (S) geregelt wird, welche den ganzen Apparat 
gegen den Hebedaumen zu verschieben gestattet. 
Bei den Beobachtungen sind die Contacte so gestellt worden, dass 
durch circa 0■ 5 Stromschluss durch 1 ? 5 Stromöffnung vorhanden war, 
welch’ letzteres Zeitintervall vollkommen genügt, um bei einiger Übung 
die Federnparallaxe mit Buhe bestimmen zu können. 
Beide Uhren haben während der ganzen Dauer der Längenunter 
schied-Messung anstandslos functionirt und ihre Gänge sind mit Rücksicht 
auf die in passageren Observatorien unvermeidlichen, raschen und großen 
Temperaturs-Schwankungen als hinlänglich gute zu bezeichnen. 
Von den Schaltbrettern der österreichischen Gradmessung ist das 
mit Nr. III bezeichnete auf der Schneekoppe, das mit Nr. V bezeichnete auf Dáblic benützt worden. 
Eine ausführliche Beschreibung dieser von Ilofrath Oppolzer construirten, von Mayer und Wolf 
in Wien ausgeführten Apparate ist in den Sitzungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften? 
II. Abthh, Band LXIN, pag. 379 u. ff., sowie in „Astronomische Arbeiten des k. k. Gradmessungs-Bureau“ 
Band I, pag. 15 u. ff. enthalten, und es mag daher genügen, wenn hier nur der Zweck und die Construc- 
tions-Principien dieser Apparate erörtert werden. 
Mit seinem Schaltbrette hat v. Oppolzer beabsichtigt, jene Combination von Apparaten, welche einer 
Längenstation zum localen und äußeren telegraphischen Verkehr nothwendig sind, in entsprechender 
Anordnung und compendiöser Form zu schaffen. Die einzelnen Bestandtheile des Schaltbrettes decken 
sich daher mit den einzelnen Apparaten einer gewöhnlichen Telegraphen-Station überhaupt, und bestehen 
aus einem auf Arbeitsstrom gestellten Beiais, einer Bussole, einer Blitzplatte und einem Handtaster, an 
Fig. 5. 
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