Full text: Die Bestimmungen des Längen-Unterschiedes Schneekoppe-Dáblic und die Polhöhen- und Azimuth-Bestimmungen auf den Stationen Kuneticka Hora und Roseberg in Böhmen, Rapotic und Neretein in Mähren und Buschberg in Nieder-Österrecih ([2])

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Einleitung. 
nur die Beobachtungen der Circummeridian-Zenithdistanzen, nicht aber auch die Polhöhen-Bestimmung im 
I. Verticale wiederholt, und die so durch den (damaligen) Hauptmann Robert von Sterneck in der Zeit 
vom 22. April bis 4. Mai 1877 erhaltenen Beobachtungs-Resultate sind an Stelle der 'alteren (1864-er) 
Messungen gesetzt worden. Es liegen also für diese Station zwei nach verschiedenen Methoden und zu ver 
schiedenen Zeiten bestimmte Breiten-Resultate vor. 
Bei der höchst mangelhaften Kenntnis, die man über die seculären Änderungen der Polhöhen besitzt, 
und bei dem Umstande, dass auch die Untersuchungen über die periodischen Schwankungen dieses Ele 
mentes noch nicht völlig abgeschlossen sind, ist es, strenge genommen, nicht statthaft, das im Jahre 1864 
aus den Beobachtungen im 1. Verticale erhaltene Polhöhen-Resultat mit dem im Jahre 1877 aus den 
Circummeridian-Zenithdistanzen gefundenen — ohne weitere Reduction — zu einem Mittelwert zu ver 
einigen Es ist dies aber dennoch hier geschehen. Zunächst der Conformität wegen; denn bei allen von uns 
bisher publicierten Beobachtungs-Stationen sind solche Mittelwerte gebildet worden, und selbst bei der Station 
Monte Hum (siehe pag. 49 u. s. f. des IV. Bandes) ist aus den nach beiden Methoden gefundenen Polhöhen- 
Werten, trotz der fast 2jährigen Pause, die zwischen diesen Bestimmungen lag, das Mittel genommen 
worden, — was damals freilich weniger Bedenken erregen musste, als jetzt. Dann aber hat man bei der 
Bildung dieses Mittelwertes erwogen, dass ja in weiterer Consequenz der in neuerer Zeit gemachten 
Erfahrungen über die Veränderlichkeit der Polhöhen, sich die Nothwendigkeit herrausstellen muss, an die 
Beobachtungs-Resultate gewisse Correctionen anzubringen, und dass also die hier gegebenen Polhöhen- 
Werte keineswegs als definitive und endgiltige anzusehen sind. 
Bis zu dem Zeitpunkte, wo man sich über die Art und Weise entschieden haben wird, wie diese 
Reductionen anzubringen sind, möge also der hier gebildete Mittelwert für die Polhöhe der Station 
Kunetickä hora zur Grundlage für weitere Berechnungen dienen. 
Bezüglich der Form, in welcher die auf Kunetickä hora gemachten Beobachtungen im folgenden 
wiedergegeben sind, sowie bezüglich der Formeln und Rechnungs-Methoden, die hier angewendet wurden, 
muss auf die Einleitung des IV. Bandes dieser Publicationen hingewiesen werden.
	        
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