Full text: Theoretische Grundlagen und Ausführungsbestimmungen (1)

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Das Anbinden der Nivellements an Höhenmarken, am Anfänge und Ende einer Strecke, welches 
durch Tafel III, Fig. 14 versinnlicht wird, erfordert noch die Ausmittelung des Höhenunterschiedes 
der horizontalen Axe ao der Höhenmarke und des Nullstriches der einen und der anderen Theilung in 
ihren Aufstellungen zunächst der Höhenmarke. Stellt in der Figur hh' die horizontale Yisur dar und 
schneidet die Verbindungslinie der beiderseitigen Nullstriche des Maßstabes am Stifte die horizontale 
Axe der Höhenmarke, so stellen oh und o'h' die bezüglichen Lesungen des Maßstabes und der Latte dar, 
deren Summe den hier verlangten Höhenunterschied liefert. 
Eine besondere Vorsicht wird bei Aufhängung des Maßstabes für Anschlüsse an die Höhenmarken 
geboten sein, insoferne der Nullstrich desselben nicht immer durch die horizontale Axe der Bohrung des 
Messingconusses, beziehungsweise jene an der Höhenmarkentafel, gehen wird. 
Eine solche Abweichung erfordert die Ermittelung und Anbringung einer Correction. Diese Correction, 
welche selbst bei guter Ausführung der Höhenmarken wegen des Spielraumes zwischen Stift, Conus 
bohrung und Maßstab bis zu Millimetern anwaehsen kann, ist, wie folgt zu ermitteln und in Bechnung zu 
bringen. 
Die untere Kante der schmalen Seite der Grundplatte einer kleinen Libelle wird auf den oberen 
Band des erhabenen Striches der Höhenmarke aufgesetzt, die Blase zum Einspielen gebracht und der 
Maßstab an jener Stelle abgelesen, wo sich die untere Kante der Grundplatte der Libelle mit demselben 
kreuzt (Lesung o). 
Hierauf wird die Libelle mit der oberen Kante der Grundplatte gegen den unteren Band des Striches 
gedrückt und jene Stelle am Maßstabe gelesen, avo ihn nun die obere Kante der Grundplatte kreuzt 
(Lesung u). Jede der gemachten Lesungen bekommt das Zeichen „ — wenn sie mit denjenigen 
Lesungen, die mit dem Nivellier-Instrumente gemacht wurden, zur selben Seite des Nullstriches der 
Theilung des Maßstabes fällt, im Gegenfalle das Zeichen „ -f- u . 
Das arithmetische Mittel \ {o -f u), mit gehöriger Bücksicht auf die Zeichen gebildet, ist nun jene 
u 
Correction, welche an die Maßstab-Lesungen anzubringen sein wird. Das Vorstehende gilt bei Nivelle 
ments-Anschlüssen für alle x^ufhängungsarten des Maßstabes. 
Es ist selbstverständlich, dass die benützte kleine Libelle rectificiert sein muss und dass die 
Lesungen o und u an jener Theilung des Maßstabes gemacht werden müssen, an welcher man mit dem 
Fernrohre gelesen hat. 
Der Nivelleur muss das Einträgen der Lesungen in das Manuale unbedingt selbst bewirken, das 
arithmetische Mittel der drei Latten-Ablesungen für den Bückblick und für den Vorblick sogleich auf der 
Station bilden, die Correctionen Avegen der Neigung der Visierlinie gegen den Horizont anbringen und 
auch die aus beiden Lattentheilungen resultierenden Höhenunterschiede in vier Decimalstellen des Meters 
berechnen. Diese beiden Besultate Averden auch in den Summen bis am Schlüsse einer Theilstrecke, und 
auch Strecke, getrennt gehalten und erst, nachdem jede dieser Summen mit den bezüglichen Längen der 
nominellen Meter reduciert wurden, zum Mittel vereint. 
Die Lattenabschnitte zwischen den äußeren Horizontalfäden sind gleichfalls auf jeder Station für 
Vor- und Bückblick sofort zu notieren, einerseits um sich im allgemeinen von der Gleichheit der 
gemessenen Zielweiten zu überzeugen, anderseits weil sie zur Ermittelung der Correctionen der Latten 
lesungen wegen Neigung der Visierlinie gegen den Horizont benöthigt werden. 
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