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Man fand aus 100 entsprechend angeordneten, diesbezüglichen Beobachtungen, dass ein Umgang der
Messchraube
150*150 ± 0*165
entspreche, worin der Wert + 0 V 165 den aus den Beobachtungen gefolgerten mittleren Fehler bedeutet.
Da die Scheibe eine Theilung in 300 Theile trägt, so entspricht ein Theil:
0*5005 ± 0*0005 ö
Mit diesem Libellenprüfer wurden vom Jahre 1883 ab die Parswerte der Aufsatzlibellen aller acht
Nivellier-Instrumente, gewöhnlich vor Beginn der Feldarbeiten, vereinzelt auch nach der Arbeitscampagne
und während der winterlichen Bureauarbeiten bestimmt.
Die für die Bearbeitung der Nivellements-Ergebnisse bei den einzelnen Nivellier-Instrumenten ver
wendeten Winkelwerte der Aufsatzlibellen sind in den, für die einzelnen Instrumente gegebenen Über
sichten (pag. 46 bis 75), in Columne 8 enthalten.
Die sämmtlichen Parswerte für alle acht Nivellier-Instrumente, wie sie in den einzelnen Jahren ab
1882, sowohl von der mechanischen Werkstätte von Starke und Kämmerer, als auch durch Über
prüfung mit dem oben beschriebenen Libellenprüfer bestimmt wurden, sind in der folgenden Tabelle K
enthalten.
In den Columnen 1, 5, 9 29 dieser Tabelle ist das Datum der Bestimmungen, und zwar in der
folgenden Abkürzung mit Monat und Tag, eventuell nur mit dem Monate gegeben, so dass zum Beispiel
für 15. März „3’15 a , für Apsil (ohne Tag) 4' etc. geschrieben ist. In den Columnen 2, 6, 10 30
sind kurze Bemerkungen und zwar „awg u soll heißen: „ausgewaschen“, „n. L.“ soll heißen: „neue
Libelle“ u. s. w.; sonstige Bemerkungen aber in der Columne mit dieser Aufschrift versehen, angesetzt
worden.
Das „Auswaschen“ war bedingt durch kleine Knötchen, die, wie bekannt, an den Innenflächen der
Libellen-Glasrohre sich bilden, wodurch die Empfindlichkeit der Libellen sich oft bedeutend verändert,
nach dem „Auswaschen“ aber die frühere Empfindlichkeit wieder hergestellt erscheint.
In den Columnen 3, 7, 11 31 sind die aus den Beobachtungen gefolgerten Parswerte in
Secunden aufgeführt, während in den Columnen 4, 8, 12 32 die Temperaturen angesetzt sind, bei
welchen die Bestimmung der Winkelwerte stattgefunden hat.
Die Zeilen, in welchen die Parswerte fett gedruckt erscheinen, enthalten jene Winkelwerte für die
Nivellier-Libellen, welche in der mechanischen Werkstätte der Firma Starke und Kämmerer bestimmt
wurden.
Werden die Correctionen der Lattenhöhen bei nicht einspielender Libelle mit A L bezeichnet, so
rechnen sich bekanntlich dieselben aus der Gleichung:
A L — d. a. sin 1" (1)
wo d die Entfernung des Centrums der Instrumentaufstellung von der Latte und a die in Secunden aus
gedrückte Neigung der Visierlinie des Nivellier-Fernrohres gegen die Horizontale bedeutet.