Full text: Theoretische Grundlagen und Ausführungsbestimmungen (1)

A) Absolute Vergleichungen. 
Die Vergleichungen der Nivellier-Latten geschahen mit dem Controlenormale Me unter Benützung 
des oben beschriebenen Apparates, dessen man sich, wie gesagt, nicht nur zur Theilung der Latten unter 
dem Mikroskope, sondern auch zur Vergleichung derselben bedienen kann. 
Nachdem die Nivellier-Latte mit der zur Vergleichung bestimmten Lattetheilung und das Control 
normale entsprechend in den Apparat, der Rinne 7?, (Tafel III, Fig. 15) eingelagert, die Glasplatte mit dem 
daraufstehenden kleinen Ablesefernrohr oder Mikroskope in den Falz eingelegt war, ist zunächst der „0 U - 
S trieb des Normales mit dem Null- oder Anfangsstriche der Lattetheilung unter dem Mikroskope zur 
Coincidenz gebracht worden, welche stets von den beiden, bei der Vergleichung jeder Nivellier-Latte 
verwendeten Beobachtern, zu beurtheilen war. 
Hierauf begann der eine der Beobachter mit dem Abschätzen und Lesen der, in abgekürzter Aus 
drucksweise sogenannten Fehler der einzelnen Striche, A„ A 2 A w A 99 und schließlich von A 100 , 
während der andere Beobachter die Aufschreibung besorgte. 
Der letzte dieser sogenannten Fehler A 100 war wieder von beiden Beobachtern, vollständig unabhängig, 
zu schätzen oder wurde sehr oft auch, durch ein eigens hiezu adjustiertes Mikroskop, conform Ablese- 
Mikroskopen für Kreistheilungen, in der Art gemessen, dass jeder Beobachter sowohl den Lattentheilstrich, 
als auch die beiden jenen Millimeter begrenzenden Theilstriche des Controlenormales zwischen das Strich 
paar des Schrauben-Mikroskopes einstellten, zwischen welchen das Spiegelbild des Lattentheilstriches fiel, 
und zwar zweimal beim Her- und Hingange der Schraube, das ist im Sinne wachsender und abnehmender 
Lesungen an der Trommel des Schrauben-Mikroskopes. 
Die Mittel dieser Schätzungen, beziehungsweise Bestimmungen, wurden in den Aufschreibungen 
angesetzt. 
Anfänglich und später auch noch für minder geübte Beobachter war eine kleine Hilfstheilung für 
die Schätzung und Lesung der Größen A x bis A re in Verwendung, die aus mehreren in 20 Tlieile getheilten 
Millimetern auf einem in Messing eingelegten Silberplättchen bestand, dass so adjustiert war, dass es mit 
seiner Theilung nicht unmittelbar an der Anliegekante des Controlenormales war, sondern sich in geringer 
Entfernung davon befand. 
Der zwanzigste Theil des Millimeters, das ist 50 p, ist also jene Größe, bis auf welche die einzelnen 
A, A 99 und häufig auch A 100 geschätzt und in den Aufschreibungen eingetragen werden konnte. 
War hiemit die Vergleichung des ersten Meters der Latte beendet, so wurde das Normale abgehoben 
und so eingelagert, dass der Nullstrich desselben mit dem Endstriche der vorangegangenen Vergleichung, 
das ist auch mit dem Endstriche des ersten Meters der Lattetheilung coincidierte, worauf nach der Beur- 
theilung dieser Coincidenz auch durch den zweiten Beobachter, gewöhnlich von diesem die einzelnen 
A 10i A i00 + n A 299 geschätzt und dem ersten Beobachter, welcher nun die Aufschreibungen 
besorgte, eindictiert wurden. 
Schließlich ist auch A 200 , in ganz gleicherweise wie früher A 100 , unabhängig von beiden Beobachtern 
geschätzt oder gemessen worden. 
Ebenso war auch das dritte Meter der Lattetheilung zu vergleichen, beziehungsweise zu absolvieren 
und die Lesungen A 201 A 2oo + 0 in der gleichen Weise in den Aufschreibungen anzusetzen. 
Die Temperatur von Latte und Controlenormale wird durch ein Thermometer gemessen, das an 
Latte und Normale anliegt. Diesbezüglich kann vorausgesetzt werden, dass die Temperatur beider eine
	        
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