Full text: Längenunterschieds-Messungen Sarajevo-Ragnsa, Kronstadt-Krakau, Czernowitz-Kronstadt; Polhöhen- und Azimuth-Bestimmungen auf den Stationen Magoshegy, Sághegy und Schöckl (3)

Einleitung. 
Unmittelbar an die eben besprochene Längenbestimmung und von ihr nur durch jene kurze Pause 
getrennt; welche zu der Überführung der in Krakau entbehrlich gewordenen Instrumente nach Czernowitz 
und zur Erbauung und Einrichtung des Observatoriums daselbst nothwendig gewesen ist, ist die Längen 
unterschied-Messung Czernowitz-Kronstadt angeschlossen worden. Sie wurde in der Zeit vom 13. Juli 
bis 11. August 1885 in acht vollständig gelungenen Abenden ausgeführt. Während der vier ersten 
Abende am 13., 14., 19. und 20. Juli hat Major (jetzt Oberst) v. Stern eck in der östlichen Station, 
Fregatten-Capitän (jetzt Contre-Admiral) v. Kalmär in der westlichen Station beobachtet. An den letzten 
vier Abenden, d. i. am 1., 5., 6. und 11. August, hat Fregatten-Capitän v. Kalmär in der östlichen, 
Major v. Sterneck in der westlichen Station die Beobachtungen vollzogen. 
In dem Observatorium Kronstadt ist sowohl das Hilfspersonale wie die instrumentale Einrichtung 
die nämliche geblieben wie bei der vorhergegangenen Längenbestimmung. Auf der Station Czernowitz 
haben Hauptmann Franz Netuschill, dem auch der Bau und die Einrichtung des Observatoriums 
obgelegen hatte, und Telegraphen-Official Anton Glinski den Beobachtern assistiert. Yon Instrumenten 
sind Kepsold Nr. I, Pendel Schmid Nr. 2 und Schaltbrett Nr. 3 in Verwendung gestanden. 
Die Beobachtungen in Czernowitz sind auf dem Gradmessungspunkte erfolgt, dessen topographische 
Beschreibung aus dem I. Bande der Publicationen des k. k. Gradinessungs-Bureau pag. 30 und 31 ersehen 
werden kann. Zur Aufstellung des Passagenrohres wurde der Pfeiler U benützt, welcher unversehrt vor 
gefunden wurde und als Centrum der Station gilt. Demzufolge ist bei der Längenunterschied-Messung 
Czernowitz—Kronstadt keine Centrierungs-Keduction anzubringen. 
Die telegraphische Verbindung der beiden Observatorien ist auf den Telegraphenlinien Nr. 589, 
127 und 513 erfolgt, welche zusammen eine Leitungslänge von 782 km repräsentieren. 
Über den Vorgang bei den Beobachtungen und bei der Ableitung der Resultate ist alles Bemerkens 
werte schon bei früheren Gelegenheiten gesagt worden. 
Astron.-geodät. Arbeiten. Band XI. 
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