Full text: Taschenbuch der Farben- und Werkstoffkunde

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und hierauf direkt mit einer Farbe aus gleichen Teilen 
Leim, Kreide, Bleiweiß oder Zinkweiß und der dop- 
pelten Menge Leinölfirnis gestrichen. 
Näheres siehe Dôrner ,,Malmaterial“, 3. Aufl. 
Künstlicher Samt wird derart hergestellt, dais 
ein Grundstoff (Papier- oder Gewebebahn) mit einer 
asbesthaltigen Alkydharzmasse lackiert wird, worauf 
Baumwoll-, Woll- oder Kunstseidenabfille, die fein ge- 
mahlen, zerrissen oder zerschnitten sind, aufgebracht 
werden. Dient für Autobelag, Blechwaren, Spielwaren, 
Waschtapeten, Posterungen, Modeartikel und Damen- 
hüte (Flocksamt). 
Deckenfirnis für Eisenbahnwagendecken wird 
aus reinem hochviskosem Leinólstandól mit 3 Ble 
und 0,8*/ Mangan hergestellt. Als Farbkórper dient 
Rufi. Der Firnis wird mit Walzen aut Drell aufgetragen. 
Nach dem Nageln wird mit verdünntem Deckenfirnis 
unter Zusatz von Bolus nachgestrichen. 
10. Dachpappe ist schwer farbig zu behandeln. 
Manchmal hält Membranitanstrich, gut halten. meist 
Chlorkautschuk und auch manche Alkydallacke. Auch 
farbige Bitumina sind verwendbar. Olfarbe kann nur 
verwendet werden, wenn erst gegen das Durchschlagen 
des Teers isoliert wurde (vgl. S. 326). Empfehlenswert 
ist auch Dilutin-Spezial. Die sog. Dachlacke sind 
Lósungen von Asphalt, Wollfett, Stearinpech in Benzin 
oder Benzol unter Erdfarbenzusatz. 
11. Markierungs- und Tarnfarben. Neuerdings kom- 
men für die radierfeste Verkehrsmarkierung, für Tar- 
nung und Abblendung im Sinne des Luftschutzes An- 
striche in Frage, und zwar einerseits, soweit es sich 
um Markierung handelt zum Anstrich von Fahrdäm- 
men, Rollfeldern, Mauern, Betonsicherheitspfosten, Ki- 
lometersteinen und andererseits von Fassaden, Dächern, 
Mauern, Fenstern und Glasdächern. Bei der Damm- 
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