Zusammenhang zwischen den Schlagschatten einer ebenen Figur unter sich etc.
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d) Zusammenhang zwischen den Schlagschatten einer ebenen Figur
unter sich und mit den Projektionen der Figur.
12) Betrachtet man die beiden Schlagschattendreiecke a'b'c* und a“b u c",
siehe Figur 13, so erkennt man, dass dieselben in affiner Beziehung zu ein
ander stehen, siehe I. Teil dieses Lehrbuches No. 58, mit der X-Achse als
Affinitätsachse und Richtung. Allein nicht nur die beiden Schlag
schattenfiguren, sondern auch jede Projektion einer ebenen Figur
steht zur Schlagschattenfigur in der gleichnamigen Pr. Eb. in Affinitäts
beziehung, wobei die betreffende Projektion der Lichtrichtung als
Affinitätsrichtung erscheint, nährend die Affinitätsachse mit der
Spur der Ebene der Figur zusammenfällt. Das eben Gesagte lässt sich als
Satz so ausdriicken:
„Die Schlagschattengrenzen einer ebenen Figur auf die
Pr. Ebn. E l und E 2 sind affine Figuren mit der A"-Achse als
Affinitätsachse und Richtung.“
„Die Projektion einer ebenen Figur und ihre Schlag
schattengrenze in die gleichnamige Pr. Eb. sind affine Fi
guren mit der Projektion der Lichtrichtung als Affinitätsrich
tung und der bezüglichen Spur der Ebene als Affinitätsachse.“
Die eben genannten affinen Beziehungen sind häufig mit Vorteil zu
Konstruktionsvereinfachungen oder auch Genauigkeitsproben, wie
in einigen der folgenden Beispiele gezeigt werden soll, zu verwenden.
13) Aufgabe 5. Eine zur Pr. Eb. E l parallele Kreisfläche K, siehe
Figur 13, ist gegeben. Man soll den Schlagschatten der Kreisfläche auf
die Pr. Ebn. E l und E 2 konstruieren.
Figur 14.
Auflösung. Man denkt sich zunächst die Pr. Eb. E t alä unbegrenzt vorausgesetzt,
konstruiert den Schatten der Kreislinie K auf die Pr. Eb. E x und erhält hierfür einen
Kreis K‘ mit dem Mittelpunkt m‘. Von
diesem Kreise liegt aber, wenn man nunmehr
die'Pr. Eb. E 2 als vorhanden annimmt, ein
Teil in der negativen Pr. Eb. E t ; hier kann
„aber Schatten nicht entstehen, dieser wird viel
mehr von der Pr. Eb. E 2 aufgefangen werden.
Man erhält leicht mittelst der in No. 12)
angegebenen affinen Beziehung den auf
die Pr. Eb. E 2 treffenden Schlagschatten.
Zieht man nämlich im Kreise K! eine beliebige
zur A-Aclise parallele Kreissehne Jb‘c', so
entspricht derselben auf dem Kreise K die
Sehne bc, deren Projektionen b 1 c 1 und b 2 c 2
beziehungsweise sind. Die genannte Sehne
b‘ c‘ wird nun von den Lichtstrahlen durch b 2
und c 2 in den Schattenpunkten b“ und c"
getroffen. Durch Annahme weiterer zur
X-Achse parallelen Kreissehnen, ergeben sich
weitere Punkte von der Schlagschattenbegrenzung K“; so entspricht z. B. dem Punkt a‘
der Punkt a“, und die Linie a“a‘ ist Tangente von K‘ und K". r
i _ Anmerkung 8. Man kann aber auch, ohne auf die Projektion K 1 und K, 2 von K zurück
greifen zu müssen, direkt aus K‘ die Punkte von K“ linden, man darf nur bedenken, dass der
zur Pr. Eb. E\ senkrechte Kreishalbmesser ma als Schatten auf die Pr. Eb. FJ, die zur X-Achse
senkrechte Linie mV, auf die Pr. Eb. E 2 aber die zu L. 2 parallele Gerade m“a" besitzt; beide