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Verteilung des Lichtes auf der Oberfläche eines Körpers.
II. V erteilung des Lichtes auf der Oberfläche
eines Körpers.
1) Allgemeine Bemerkungen.
96) Bei den bisherigen Aufgaben hat es sich darum gehandelt, die Grenzen
des Selbst- bezw. Schlagschattens auf der Oberfläche eines Körpers zu
bestimmen; es wurde aber nicht darnach gefragt, wie sich das Licht auf die
einzelnen Punkte der Körperoberfläche verteilt.
Trifft nun das von einem unendlich fernen Punkte in parallelen
Lichtstrahlen ausströmende Licht normal auf eine Oberfläche, etwa ein Rechteck
ab cd, siehe Figur 82, so wird die Stärke der Beleuchtung abhängig sein von
der Menge der auf die Fläche treffenden Lichtstrahlen; diese wird aber ge
messen durch den Flächeninhalt F von ab cd.
Dreht man die Fläche ab cd um eine Kante, etwa bc, um einen beliebigen
Winkel l, so treffen auf die Fläche in ihrer neuen Lage nicht mehr so viele
Lichtstrahlen wie vorher, sie wird also jetzt dunkler erscheinen; die Menge
der auffallenden Lichtstrahlen wird gemessen durch den Flächeninhalt F x des
Rechteckes b i c 1 e i f v Die Beleuchtungsstärken i x und i der beiden Rechtecke
bcef und bcda verhalten sich also wie
die Flächeninhalte F x und F ihrer Pro
jektionen in eine Ebene senkrecht zur
Lichtrichtung; man hat demnach die Be
ziehung :
1) ... 4 =
i F
_ c \f\
c i d x
_ \g
e 2
In einem rechtwinkligen Dreieck
nennt man aber das Verhältnis einer
Kathete zur Hypotenuse den Cosinus
des der Kathete anliegenden Winkels.
Es ist also:
Figur 82.
2)
b* e.
= cosinus l, abgekürzt cos l
und in Rücksicht auf die Beziehung 1):
8) ... = f-cosA
Setzt man die Stärke der Beleuchtung einer ebenen Fläche, auf welche
das Licht normal auftrifft, gleich der Einheit, so hat man:
4) . . . »j = cos l
d. h. die Beleuchtungsstärke einer ebenen Fläche ist proportional
dem Cosinus des Winkels, welchen die Normale zur Fläche mit
der Lichtrichtung einschliesst.
Hat man eine krumme Oberfläche, so gibt es in jedem Punkte der
selben an die Fläche eine Berührungsebene, Tangentialebene, welcher eine
bestimmte Beleuchtung zukommt; dieselbe Beleuchtung erfährt auch der Be
rührungspunkt der Tangentialebene mit der Fläche.