Full text: Beschreibung des Verfahrens bei der trigonometrisch-topographischen Vermessung von Ost- und West-Preussen

Astronomische Operationen- 123 
ren, muß die Astronomie öehülflich seyn, es sey denn, 
daß man dieses nur ungefähr durch die in ihrer Abwei. 
chung variirende und also unzuverlässige Magnetnadel 
thun wollte. Soll aber nicht allein die Lage des Drei- 
ecksnetzcs gegen die Weltgegenden bestimmt, sondern 
auch demselben, und dem dadurch vorzustellenden Lande 
seine eigentliche Stelle auf der Erdoberfläche unter den 
angranzenden Ländern angewiesen werden, so giebt hier 
zu abermals die Astronomie die einzigen anwendbaren 
Mittel an die Hand, indem sie unabhängig von geodä 
tischen Messungen, die geographische Lage der Oerter zu 
bestimmen lehrt. Gesetzt aber auch, daß man bei Ver 
fertigung einer Karte nur eine richtige Abbildung der 
Oberfläche des vorzustellenden Landes zur Absicht hätte, 
kann, selbst diese sicher zu erreichen, besonders bei ausge 
dehnten Provinzen, die Astronomie zur Prüfung, Berich 
tigung und Vervollständigung der geodätischen Messun 
gen angewendet werden. Daß dieses angehet, haben 
wir dem jetzigen sehr vervollkommneten Zustande dieser 
Wissenschaft zu danken, wodurch die Lage der Oerter 
mit einem zu vielen Zwecken hinreichenden Grade von 
Genauigkeit bestimmt werden kann, so daß selbst durch 
diese Ortsbestimmungen allein alte Karten berichtigt, 
und neue zusammengetragen werden können, vorausge 
setzt daß der Maaßstaab dem bei diesen Bestimmungen 
erreichbaren Grade von Genauigkeit angemessen sey. 
Personen, welche keine Kenntniß von der Astrono. 
mie haben, wundern sich, wenn sie hören, daß man die 
Bewegungen der Himmelskörper benutzen könne, auf der 
Oberfläche der Erde Oerter zu bestimmen, und selbst ih,
	        
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