Full text: Beschreibung des Verfahrens bei der trigonometrisch-topographischen Vermessung von Ost- und West-Preussen

i2g Zweiter Abschnitt. 
Durchmesser der Sonne messen wollte, und hiernächst 
den Sextanten so hin und her und seitwärts bewegt, 
daß man nach und nach die gedachten Sonnenbäder 
von verschiedenen Stetten des Planglafts erhalt. Blei 
ben solche bei dieser Bewegung stets in genauer Berüh 
rung, so ist das Planglas nicht merklich uneben. Grei 
fen sie aber zuweilen etwas in einander, oder entfernen 
sie sich von einander, so ist dieses ein Zeichen, daß die 
Theile der Oberfläche des Planglases nicht alle in ei 
nerlei Ebene liegen. Die Größe des hieraus bei Hö 
henmessungen entstehenden Fehlers wird sich nie ange, 
ben lassen, und man wird daher mit einem solchen Gla 
se, wenn die Unebenheiten merklich sind, nie genaue Be 
obachtungen anstellen können. 
§. 72. ' 
Wenn aber auch bas Planglas völlig eben ist, so 
muß ferner dasselbe zur Zeit der Beobachtungen in eine 
wagerechte Stellung gebracht werden, und wahrend der 
selben darin verbleiben. Das erstere geschiehet gemei 
niglich mittelst einer kleinen Wasserwage, die so sorg 
fältig wie möglich gearbeitet seyn muß, weil sie nur 4 
— 5 Zoll lang seyn kann. Wenn man aber auch hier 
bei noch so vorsichtig zu Werke gehet, wird es doch nur 
vom Zufall abhangen, ob das Playglas dadurch eine 
vollkommen wagerechte Stellung erhalt, und es würde 
sich der Fehler, welcher durch eine nicht ganz wagerechte 
Lage der Oberfläche des Horizonts bei der Höhenmesi 
sunq entstehet, nur dann angeben lassen, wenn man die 
Neigung derselben gegen eine wagerechte Ebene, und zu 
gleich die Lage der Durchfchnirrslinie beider Ebenen ge 
gen
	        
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