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Zweiter Abschnitt.
Es sei kl die wahre Vormittagshöhe, H' die wah
re Nachmittagshöhe, h die Höhe, auf welcher das In
strument sowohl Vor- als Nachmittag gestellt wird, dh
bas Maximum des Fehlers, welcher dabei begangen
werden kann, wenn der künstliche Horizont Vormittag
nicht genau die nehmliche Stellung hat, als Nachmit.
tag, so ist im schlimmsten Fall H = hi dh u. =
h-J- dh, folglich H — H' = i 2 dh. Um nun den
hieraus entstehenden Fehler in der Bestimmung des Mit
tags zu finden, suche man die Aenderung des Stunden-
winkels für die Höhenänderung H — H> = dH = 40"
(s. vorigen H.), nach der bekannten Differential-Formel
dll COS Id
dt = 7
cos <p cos } sin t
(s. Vohnenberger's Anleitung zur geogr. Ortsbestim
mung 115)* Dieser Fehler wird ceteris paribus am
größten, wenn } = 23° h Es sey also - — 53^, r —
40° , 23 0 1 alsdann wird sehr nahe H = 42 0 34/
und dt = 82",7, folglich der Fehler in der Mittags
bestimmung — 41," 3 oder in Zeit 2"^.
Herr Doctor Olbers bestimmt im dritten Bande
der monatlichen Correspondenz p. 23z auf eine sehr ein
fache Art den Einfluß des Fehlers in der Stellung des
künstlichen Horizonts, auf die Bestimmung der Breite
und der Mittagszeit, unter der Voraussetzung, daß der
künstliche Horizont genau dieselbe Stellung behalte. Al
lein diese Voraussetzung kann bei künstlichen Horizonten
schwerlich statt haben. Er findet den Fehler in der
Zeitbestimmung — 2," 77.