rZ6 Zweiter Abschnitt.
Der Zeitunterschied zweier Oertcr würde sich auf die ein
fachste, leichteste, von allen Hypothesen über die Gestalt
der Erde unabhängige Art, durch tragbare astronomische
Taschenuhren oder Chronometer bestimmen lassen. Eine
solche Uhr müßte aber einen sehr gleichförmigen Gang
haben, und weder durch dre Veränderung der Tempera
tur, noch durch die auf dem Trantporr unvermer l chen
kleinen Erschütterungen darin gestört werden, also in
der That den Namen eines Zeithalters verdienen. Da
man die Zeit nach §. 7g. durch den Sextanten allemal
bis auf drei Secunden genau bestimmen kann, so würde
unter den ungünstigsten Umständen der Zeitunterschied
zweier Oerter mittelst eines Zeithalters bis aufs Secunden
bestimmt werden können, welche in unserer Gegend un
gefähr 360 Nhl. Ruthen in der wirklichen Entfernung
betragen würden, wenn beide Oerter unter einerlei Breite
lägen.
Dieses Maximum des Fehlers würde bei Karten
von ernem nicht zu großen Maaßstabe nicht sonderlich
merklich seyn, zumal wenn die Oerter 15 bis 20 Mei
len auseinander lagen, und es könnten durch dieses ein
fache Mittel mehrere Oerter ihrer Länge nach bestimmt
und selbst geodätische Messungen dadurch geprüft werden.
Nach der §. 1. angeführten Instruction, sollte diese
Methode, die Längen zu bestimmen, bei der Ost- und
Westpreußischen Vermessung angewendet werden, und
sie war für Preussen um so zweckmäßiger, da die übri
gen Methoden, die Längen zu bestimmen, theils weit
eingeschränkter sind, theils mehrere andere günstige Um
stände erfordern. In der nur gedachten Instruktion war