Full text: Beschreibung des Verfahrens bei der trigonometrisch-topographischen Vermessung von Ost- und West-Preussen

i52 Zweiter Abschnitt, 
sehr naben Marque meridienne nicht genau genug 
messen ließ, um daraus ein Prüfungsmittel des vorbe- 
stimmten Azimuths abzuleiten, sondern es konnte diese 
ganze Prüfung nur zur Entdeckung eines Irrthums von 
mehrern Mmuten gebraucht werden. Es wurde daher 
das herausgebrachte Resultat für das Azimulh des Weich 
selmünder Thurms als richtig beibehalten. 
Die beste Prüfung erhielt dieses Azimuth beinahe 
vier Jahr darauf durch Hrn. Doctor Koch, Astronom der 
Danziger Sternwarte. Dieser beobachtete am 26sten Ja 
nuar i8o2, um 8 h 43 ra i4 s wahrer Sternzeit, an der 
Mitte des nördlichen Fensters der Sternwarte, den 
Stern Wega genau in einerlei Verticalkreise mit der 
Spitze des Weichselmünder Thurms, und berechnete dar 
aus das Azimurh des letztem 25 0 35' 40". Wenn die» 
ses auf den Mittelpunkt der Sternwarte reducirt wird, 
möchte dasselbe, so viel sich in der Entfernung beurthei 
len laßt, etwa um 20" kleiner werden, und dann würde 
das mittelst des Sextanten beobachtete Azimuth um ei 
ne äußerst geringe Kleinigkeit von dem des Hrn. Doc» 
tors abweichen. Wenn bei den Sextantenbeobachtungen 
nicht so vielerlei Kleinigkeiten in Acht genommen wären, 
hätte das daraus berechnete Azimuth leicht um 6 — 8' 
fehlerhaft ausfallen können. 
Die Bestimmung des Azimuths eines Objects er 
fordert deswegen alle Aufmerksamkeit, weil ein Fehler, 
welcher dabei begangen wird, eine Verschiebung des 
ganzen Dreiecknetzes verursacht, wodurch die weiter vom 
Beobachtungsort entlegenen Standpunkte ihrer Länge 
und Breite nach beträchtlich fehlerhaft zu liegen kom-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.