Full text: Beschreibung des Verfahrens bei der trigonometrisch-topographischen Vermessung von Ost- und West-Preussen

Astronomische Operationen- 169 
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Die Langenbestimmungen im ehemaligen Süd- und Neu-Ost- 
Preußen sind, da die Oerter nicht durch Dreiecksreihen verbunden, 
für nicht so versichert anzunehmen, als die in Alt-Ost- und West- 
Preußen, besonders gilt dieses von denen, welche mit dem verbesser 
ten Grantschen Chronometer gemacht worden sind. Es sind hier 
auch nur die Bestimmungen angeführt worden, wobei sich der Chro 
nometer sehr gut gehalten zu haben schien- 
Aus diesen Zusammenstellungen wird man nun von 
dem Grade der Genauigkeit dieser trigonometrischen Mes 
sungen und astronomischen Beobachtungen urtheilen kön- 
nen. Da die Längen sämmtlich in Bogentheilen ange 
geben sind, so erscheinen die Differenzen viel größer, als 
wenn die Längen in Zeittheilen angegeben wären. Da 
aber die Ungewißheit bei den mehresten astronomischen 
Längenbesiimmungen, selbst auf Sternwarten, noch 5 bis 
6 Zeitsecunden, oder etwa im Bogen zu schätzen ist, 
so sind diese meistens nur als Versicherungen angesehen 
worden, daß sich bei den aus trigonometrischen Messun 
gen abgeleiteten Längenbestimmungen kein grober Rech 
nungsfehler eingeschlichen habe. Der Maaßftab, nach 
dem die Special, Karte von Ost- und Westpreußen ent 
worfen, ist überdem so groß, daß obige Differenzen sehr 
merklich werden, und es war also nöthig, sich an die 
sichersten Bestimmungen zu halten, ohne wie man sonst 
zu thun pflegt, ein Mittel aus mehreren zu nehmen. Nur 
bei den Breitenbestimmungen ist zuweilen aus der trigo 
nometrischen und astronomischen das Mittel genommen, 
weil die astronomischen Breitenbestimmungcn sicherer sind, 
als die Längenbestimmungen, und auch an vielen Orten 
oft und mit guter Uebereinstimmung wiederholt worden. 
Daß man sich durch ein Mittel aus mehreren Beob-
	        
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