Vorrede.
Ranges oder Geschlechtes einer algebraischen Gleichung nur theoretisch
eingeführt. Ich konnte das umsomehr thun, da ich wohl algebraische
Gleichungen zwischen eindeutigen transcendenten Functionen abgeleitet
und dabei bemerkt habe, clafs algebraische Gleichungen verschiedenen
Ranges durch eindeutige Functionen einer Variabeln zu lösen sind, aber
die umgekehrte Frage nach denjenigen Functionen, welche eine vor
gegebene algebraische Gleichung lösen, keine Behandlung finden konnte.
In dem ersten Abschnitt des vierten Capitels, der gröfstentheils
den Weierstrass’schen Vorlesungen entnommen ist, wird ferner die
Darstellung von n durch n algebraische Gleichungen mit m unab
hängigen Variabeln definirten Gröfsen behandelt und der Begriff eines
analytischen Gebildes m ter Stufe in dem Gebiete von (n -f- m) Gröfsen
entwickelt, doch bleibt die Frage nach der Monogenität des irreduc-
tiblen algebraischen Gebildes höherer Stufe noch unberücksichtigt.
In einem zweiten Abschnitte desselben Capitels ist dann gezeigt,
dafs auch die durch ein System algebraischer totaler oder partieller
Differentialgleichungen definirten Gröfsen wiederum nur analytische
Functionen sind, wobei die Untersuchungen von Briot und Bouquet
und der Frau von Kowalevski*) die Richtschnur bildeten.
Ist auf solche Weise der Umfang des Begriffes der analytischen
Function erfafst, so wird von einer mit einer unabhängigen Variabeln
veränderlichen Gröfse, die besondere analytisch ausdrückbare Eigen
schaften geniefst, von vornherein festgesetzt, dafs sie eine analytische
Function sein soll. Unter dieser Festsetzung werden die gewissen ein
fachen Functionalgleichungen genügenden transcendenten Functionen
abgeleitet und zwar die Exponeutialfunction, der Logarithmus und die
allgemeine Potenz, wobei sich Gelegenheit ergab, die trigonometrischen
Functionen und deren Umkehrungsfunctionen zu berücksichtigen.
ln dem weiteren Capitei ist das Problem der Ermittlung der arith
metischen Abhängigkeit des Werthes einer eindeutigen Function einer
Variabeln von dem Werthe der letzteren auseinandergesetzt, wenn für
die Function ein Stetigkeitsbereich und das Verhalten der Function an
dessen isolirteu Grenzstellen vorgegeben ist. Dabei habe ich die Dar
stellung der ganzen Function durch ein Product von Primfunctionen
vorangestellt und dann unter Anwendung des nach Scheeffer’s Vor
gang bewiesenen Laure nt’sehen Satzes das Mittag- Le ff ler’sehe
Theorem behandelt. Als Anwendungen werden die trigonometrischen
Functionen in verschiedenen Formen dargestellt und die Weier-
strass’sche ganze transcendente Function 6 (x) eingeführt. Dann
wählte ich von den Untersuchungen des Herrn Mittag-Leffler noch