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Drittes Capitel. II. Abschnitt.
Es ist aber wohl zu beachten, dais aus der Aussage allein: Eine
zweideutige Function hat an der Stelle c einen und nur einen Werth,
noch nicht geschlossen werden kann, dais sie sich dort verzweigt,
denn die Function kann in der Umgebung dieser Stelle durch zwei
Potenzreihen darstellbar sein, die einfach in den Aufangsgliedern über-
einstimmeu. Die Verzweigungsstelle muís zudem eine solche sein, in
deren Umgebung kein Zweig regulären Verhaltens ist. Es ist deshalb
nicht jeder mehrfache Punkt (an welchem die Functionalwerthe Über
einkommen) Verzweigungspunkt, aber jeder Verzweigungspunkt mehr
facher Punkt, und zwar wird die wdeutige monogene analytische Func
tion Verzweigungsstellen 1,2, 3... (n — l) ter Ordnung aufweisen können,
an denen 2, 3 usw., endlich alle n Zweige Zusammenhängen, jedenfalls
aber mufs jeder Zweig mit jedem andern, sei es direct oder sei es in-
direct, verzweigt sein. —
Es sollte nun unsere Aufgabe sein, die voranstehenden Unter
suchungen auf den Fall von Poteuzreihen mehrerer Variq,belu auszu
dehnen. Wenn wir wieder von einer Potenzreihe
$ (#!, x 2 , ... x n | (a))
mit dem Convergenzradius JR ausgehen, und durch die Gesammtheit
der ineinander fortsetzbaren, dem gegebenen Elemente entspringenden
Potenzreihen die monogene analytische ein- oder mehrdeutige Function
definiren und den Stetigkeitsbereich der mdeutigen Function durch die
Gesammtheit der Stellen bestimmen, in deren Umgebung m reguläre
Elemente existiren, haben wir zunächst das Verhalten der eindeutigen
Function an den Grenzstellen zu untersuchen und als erste Aufgabe
erscheint die Bestimmung der uothwendigeu und hinreichenden Be
dingung dafür, dais die analytische Function au einer Stelle (rr< 0) )
endlich und stetig bleibt.
Die nothwendige Bedingung besteht gewifs darin, dafs das Pro
duct der Function /‘(¿c, , x 2 ,... x n ) und einer an der Stelle (x (0) ) ver
schwindenden Potenzreihe $ 2 ' {x x , x 2 ,. . . x n | (# ( 0 0) )) in der Umgebung
von (#( 0) ) regulär und für x v = x< 0) {y — 1, 2, ... n) Null wird. Will
man aber erfahren, ob diese Bedingung auch hinreichend ist, so mufs
man aus
f. i x \ i x 2 ,... x n ((x(°>))
den Quotienten
entnehmen und erst fragen, wie sich dieser verhält. Man gelangt
also zu einem Ausdruck, dessen Untersuchung wir schon früher ver
schoben haben, als es sich darum handelte, aus gegebenen Potenz
reihen neue abzuleiten (S. 155). Auch hier genüge uns vorderhand der
Begriff der analytischen Function mehrerer Variabeln. —