Fünftes Capitel.
Ableitung der elementaren transcendente!! Functionen einer Variabel!!.
§ 45. Die Exponentialfunetion.
Indem wir uns zu der zweiten der zu Beginn des vorigen Capitels
definirten Aufgaben wenden, nämlich zu der Ermittlung analytischer
Functionen (einer unabhängigen Yariabeln) von vorgegebener analy
tisch ausdrückbarer Eigenschaft, nehmen wir stets au, dafs ein Ele
ment der zu suchenden Function ij = f\x), d. i. eine Potenzreihe mit
noch unbestimmten Coefficienten
co
die vorausgesetzte Eigenschaft innerhalb seines endlichen, wenn auch
noch so kleinen Convergenzbereiches besitze. Aus der die Eigenschaft
definirenden analytischen Beziehung werden dann jedesmal Schlüsse
über die Coefficienten c v zu ziehen und diese zu bestimmen sein. Wenn
die so gefundene Reihe einen Convergenzbereich besitzt, existirt eine
analytische Function, von der noch gezeigt werden mufs, dafs ihr in
dem ganzen Giltigkeitsbereiche die Eigenschaft zukommt, die das pri
mitive Element in seinem Convergenzbereiche aufweist.
Für die ganzzahligen Potenzen einer Gröfse a besteht die in der
Gleichung
a z 1 a z - — a* lJrZ -
ausgedrückte Eigenschaft. Wir fragen, ob nicht eine analytische
Function existirt, welche die hier entlehnte allgemeine Gleichung
/(*i)-/W = f(*t 4- * 2 )
erfüllt, wo und # 2 nicht blos ganzzahlige, sondern beliebige Werthe
• aus dem Stetigkeitsbereiche der Function sind.
Wenn eine solche Function f{z) existirt, so mufs sie in der Um
gebung einer Stelle a in eine Potenzeihe
00
zu entwickeln sein und in deren (als endlich vorausgesetztem) Conver
genzbereiche besteht die Gleichung: