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Siebentes Capitel. I. Abschnitt.
Setzt man jetzt
2 COjc = CCfe i ßk (k = 1, 2, 3),
so lassen sich unter der Voraussetzung, dafs zwischen den Perioden
2cö k keine ganzzahlige homogene lineare Gleichung besteht:
2 0| -|— 2 -}~ 2 p< 3 w.j = 0 ,
in welchem Falle eine der Perioden linear von den zwei übrigen ab
hinge und durch zwei neue Perioden ganzzahlig auszudrücken wäre,
unendlich viele ganze Zahlen v i , v 2 , v 3 finden, für die
K«! + v 2 a 2 + v 3 a 3 1 und \v l ß i + v. 2 ß 2 + v 3 ß 3 |
unendlich klein wird*), d. h. es gibt unendlich kleine Perioden. Doch
weil solche bei der eindeutigen (oder auch endlich vieldeutigen) ana
lytischen Function nicht Vorkommen können, gibt es keine dreifach
(und ebensowenig mehrfach) periodische eindeutige Functionen.
Ein Periodenpaar der doppeltperiodischen Function, durch welches
alle Perioden ganzzahlig in der Form
w = 2pto -2 p co'
auszudrückeu sind, heifst ein primitives, doch es gibt — wie wir
wissen — unendlich viele dem Paare (2ca, 2a/) äquivalente Perioden-
paare (2'co , 2'w'), durch welche mau dieselbe Gesammtheit von Stellen
w ganzzahlig ausdrücken kann. Dazu mufs nur
o o
2 &T = 2pco -f- 2 qxo', 27ö' — 2p co -f- 2q co'
sein und die ganzen Zahlen p, q, p , q haben die Bedingung
pq — pq = + 1
zu erfüllen.
Der nothwendig von Null verschiedene reelle Bestandteil des
Verhältnisses ~ besitzt dasselbe Zeichen wie
Sn
(pq - pq)
daher können wir, ohne die Allgemeinheit zu beeinträchtigen, den
weiteren Untersuchungen ein primitives Periodenpaar zu Grunde legen,
bei welchem
positiv ist.
Man nennt zwei Werthe des Argumentes congruent oder äquivalent,
wenn ihre Differenz {x — x 0 ) eine Periode ist. Indem man aber die
Differenz
x — x Q = 21 ca -f- 2 £' cd
setzen kann, wo | und £' reell sind, und ferner
x — Xq = 2pco -(- 2g ca -j- 2tot -J- 21 co
*) Siehe z. B. Koenigsberger: Elliptische Functionen 1. Bd. p. 363—367.