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Erstes Capitel.
Sind a und b zwei durch eine unbeschränkte Anzahl von Elementen
zusammengesetzte ungleiche Gröfsen, so kann man in dem Falle b < a
stets eine rationale Gröfse d so finden, dafs auch noch
b -f- d < a
wird; ist aber a < b, so existirt eine Gröfse d, für die noch die Un
gleichung ^ d > a
erfüllt wird.
Beweis. Es sei
a _ | i_ . , . i t i_ . . .
n l ' V, 2 ' ' n v '
und b < a, daun gibt es einen Bestandteil c von a, der nicht in b
enthalten ist. Denken wir jetzt aus a so viele Elemente --- heraus
gegriffen , dafs
^ 1 , 1 . .1
c —• “I -j- • • • -j- —,
= n x ' n 2 1 1 n v 7
so wird c-j — auch Bestandteil von a sein, aber gewifs nicht von
n v+l
b -j- d, wenn d < gewählt ist. Man kann also ein d der For-
n r+l
derung gemäfs angeben.
Ist b < a, so kann man aber auch eine Gröfse d so bestimmen,
dafs b -f- d = a ivird.
Beweis. In der That wählen wir aus der Elementenreihe
zwei aufeinander folgende Terme 1 , — , so dafs
° %—1 ’ n x ’
b -| —- > a > h -f- ■—
und gilt hier die Gleichung a = d + —, so ist — die verlangte
Gröfse d. Im Falle b -j—— suche mau ein Element —, so dafs
n x n 2 7
b + — + -^-r > a > b 4- — + —.
n x n 2 — i — ' n t ' n 2
Es kann hier n 2 n ] , aber nicht n 2 < n r sein, sonst wäre nämlich
die erste Ungleichung nicht richtig. — Gilt hier das Gleichheitszeichen,
so ist — —— = d, andernfalls bestimmt man ein Element, so dafs
n, ' n« 1
b + TT +
— + JL_ — + — +
%2 «g—I = 1 fl, ' 1l 2 1
usw. Durch das beschriebene, vielleicht endlose aber bestimmte Ver
fahren wird eine Gröfse Ö definirt, denn man kann ihre Elemente
nach und nach angebeu; sie ist endlich und erfüllt die Gleichung