426
Siebentes Capitel. II. Abschnitt.
Soweit wollte ich hier den Plan für eine Theorie der eindeutigen
Functionen mit linearen Substitutionen in sich entwerfen, um anzu
deuten, wie auch die algebraischen Gleichungen (r(|,^)==0 höheren
als ersten Ranges durch eindeutige Functionen zu behandeln wären,
indem man darin £ und rj als eindeutige Functionen einer neuen un
abhängigen Variabeln x betrachtet. Allerdings hat mau dabei noch
eine wichtige Aufgabe zu lösen, die der Bestimmung primitiver Pe
rioden von analog ist, wenn eine Gleichung
rf _ 4£3 = 0
vorgegeben ist, d. h. man mufs die Substitutionen ermitteln, welche
die eine vorgelegte Gleichung lösenden Functionen %{x),r}{x) zulassen.
Die hier skizzirte functionentheoretische Behandlung der Func
tionen mit linearen Substitutionen in sich ist nicht im Entferntesten
durchgeführt, und die gröfste Schwierigkeit scheint gleich in der
Construction der fundamentalen Hilfsfunction <p zu liegen, die nach
der Gruppe verschieden ausfalleu mufs, aber erst in dem einzigen
speciellen Falle der Functionen nullten Ranges angegeben ist. *)
M. Poincare hat zwar die Existenz der Functionen — wenigstens
im Principe — bewiesen und die Abhängigkeit der zu derselben
Gruppe gehörigen Functionen erschlossen, und der Yerf. machte
dann die Unterscheidung der Functionen p ten Ranges, so dafs all
die genannten Sätze auf Wahrheit Anspruch machen, sie konnten
aber hier nicht entwickelt werden, wenn wir von der Betrachtung der
Riemann’schen Flächen und ihren conformen Abbildungen keinen
Gebrauch machten, und das durften wir nicht, wenn wir an dem
functionentheoretischen oder rein analytischen Wege festhalten.**)
Wir gehen noch einmal auf die zu der Gruppe aller ganzzahligen
linearen Substitutionen mit der Determinante Eins gehörige Function
J(t) zurück, die vom ersten Grade und nullten Range ist, weil J (x)
in dem Bereiche B n nur für r = i<x> und nur für x = o von der
ersten Ordnung unendlich wird. Die beigefügte Figur zeigt wieder
die Art der Werthevertheilung an den verschiedenen Stellen des Be
reiches von x, An den Stellen q und und den äquivalenten kom
men je sechs dem Ausgangsbereiche jR 0 äquivalente Bereiche zusammen,
und r—i und die congruenten Stellen sind Grenzstellen zweier durch
die Substitution (x, — auseinander hervorgehender Bereiche. Von
*) Mangoldt, Göttinger Nachrichten 1886.
**) Bezüglich der Functionen mit ganzzahligen Substitutionen in sich ver
weise ich auf die mannigfachen Arbeiten Klein’s in den Mathem. Annalen.