§ 140. Evolventen- und Ergänzungsflächen der pseudosphärischen Flächen. 261
pseudosphärische Fläche vom Radius B. Diesen wichtigen Satz (aus
dem in Kapitel XYII Folgerungen werden gezogen werden) können
wir nach § 180 auch so aussprechen: Der Ort der Mittelpunkte
der geodätischen Krümmung einer Schar paralleler Grenz
kreise auf einer pseudosphärischen Fläche ist wieder eine
pseudosphärische Fläche.
Indem wir nun zu den beiden anderen Fällen übergehen, sehen
wir, daß sich für das Quadrat des Linienelementes des zweiten Evoluten
mantels nach Gleichung (19*), S. 253, ergibt:
im Falle (II):
ds\ = tangh 4 dr\ + ^ jg,
cosh 2
im Falle (III):
ds\ = cotgh 4 ^-±~ dr\ + ^-rtg
sinh 2 —
Jtl
Die Meridiankurven der zugehörigen Rotationsflächen können in den
beiden Fällen bezüglich durch die Gleichungen:
r ~ sin ^ + cos 9>]>
r - —i-= Sin y, 2 - B [log tang | + cos 50]
definiert werden, wo Tc eine Konstante ist. Vergleicht man diese Glei
chungen mit den früheren (§ 99, S. 189):
r = B sin cp, z = B |^log tang j -f cos <pj,
so sieht man, daß die erste Kurve die Projektion der gewöhnlichen
Traktrix auf eine durch die Asymptote gelegene Ebene ist; wir be
zeichnen sie als verkürzte Traktrix. Die zweite Kurve hat dagegen
zur orthogonalen Projektion auf eine durch die Asymptote gelegte Ebene
die Traktrix selbst und werde als verlängerte Traktrix bezeichnet.
Also: Die Ergänzungsflächen einer pseudosphärischen
Fläche in den drei Fällen (I), (II), (III) sind auf Rotations
flächen abwickelbar, die bezüglich die gewöhnliche, die ver
kürzte oder die verlängerte Traktrix zur Meridiankurve und
die Asymptote zur Drehachse haben.