§ 169. Anwendungen der zweiten Methode.
Zweitens untersuchen wir, ob es möglich ist, eine Fläche unend
lich wenig so zu verbiegen, daß ihre Hauptkrümmungsradien sich nicht
ändern. Da sich ja bei jeder Verbiegung die Totalkrümmung nicht
ändert, so braucht nur die Bedingung, daß sich auch die mittlere
Krümmung nicht ändern soll, hinzugefügt zu werden. Werden die
Krümmungslinien als Parameterlinien gewählt, so lautet die soeben an
gegebene Bedingung (nach S. 104, (18)):
Ed" + Gd = 0.
Sie liefert, mit (27) (vgl. S. 101, (14)):
E d" + - d = 0
r 2 r t
kombiniert, und unter Ausschluß des Falles der Kugel die Gleichungen:
d = d" = 0.
Aus den Gleichungen (28*) ergibt sich sodann:
2 * _A
2 j 1 2
du & \yeg — f 2 J
s los ( ■' i
l 2
— _ 2 ( 1 2
dv ° \yEG--F 2 )
l i
und als notwendige und hinreichende Bedingung für die gesuchte Ver
biegung erhalten wir:
A| 12 l = JL l 12 l
du 1 1 ) dv \ 2 I
§ 169. Anwendungen der zweiten Methode. 315
genügen, so ergibt sich:
¿Hogl 2l>f2 2) dlogl 2B"fll\
~d*T = W \ 1 I ’ ~~ B l 2 )
oder infolge der Gleichungen (25), § 69, S. 134:
d log l _ 9 i 1 2 1 ' d log l __ 9 i 1 2 |'
du * l 2 J ? dv Z \ 1 f ’
i l2}' ^i2)'
1 | , | 2 J für das Liuienelement der Kugel be
rechnet sind.
Die fragliche Verbiegung ist demnach möglich, wenn
JL i 12 l'= A / 12 l'
du 1 1 J dv \ 2 )
ist, was wieder den Satz in § 163 liefert.