§ 267. Unterscheidung der drei Gestalten der Meridiankurye. 483
umhüllen auf S zwei Büschel von geodätischen Parallelen. Wir fassen
diejenige völlig bestimmte geodätische Linie g ins Auge, welche beiden
Büscheln angehört. Bezeichnen wir mit u die geodätische Entfernung
eines beliebigen Punktes M auf S von g, so können wir das Linien
element von S auf die hyperbolische Form bringen, also setzen:
ds 2 = du 2 -f- cosh 2 l ~dv % .
IX
Für den Parallelitätswinkel a bezüglich M und der geodätischen Linie
g haben wir (S. 436): u
cos a = tgh -ß •
Die Strecke MM 0 steht senkrecht auf der von M ausgehenden Kurve
u = Const.; ihre Länge ist
M M 0 = — = B coth ~
u cos a K
Dies ist gerade der Radius der geodätischen Krümmung der Kurve
u — Const., und damit ist der Satz bewiesen.
Ferner hat das Quadrat des Linienelements von S 0 die Form
(S. 261):
die durch den Ansatz;
R
r =
in:
übergeht und somit zur logarithmischen Rotationsfläche oder
zum Logarithmoid mit der Meridiankurve:
gehört. i-iilogr
Die erhaltenen Ergebnisse fassen wir zusammen in dem Satze:
Sind zwei pseudosphärische Flächen S 1 und S 2 mit ein
und derselben pseudosphärischen Fläche S durch zwei ent
gegengesetzte Bäcklundsche Transformationen B a und B_ a ver
knüpft, so schneiden sich die Normalen in zwei entsprechen
den Punkten M l} M 2 auf S ± bzw. S 2 in einem Punkte Jf 0 ,
dessen Ortsfläche eine auf eine Rotationsfläche abwickelbare
pseudosphärische Fläche S 0 ist.
Diese Rotationsfläche ist für 6 = 0 das Logarithmoid, für
reelles o(4=0) das verkürzte Katenoid, für rein imaginäres 6
das hyperbolische Sinusoid.