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Finanzwesen.
denen Zeiten des Jahres werden so viele Seriennummern gezogen,
als, dem Verloosungsplan zufolge, herauskommen sollen, und es
wird alsdann in den öffentlichen Blättern bekannt gemacht, welche
Serien gezogen worden sind. Die Loose, welche die gezogenen Se
riennummern enthalten, gelangen in der nächsten Gewinnziehung
zum Ziehen und werden Serienloose genannt. Die Curse der
Serienloose stehen natürlich höher als diejenigen der übrigen Loose,
und es wird durch diese Einrichtung dem Handel mit solchen Pa
pieren ein besonderer Spielraum eröffnet.
Bei der ersten Serienziehung werden so viele Zettel, als es
Serien gibt, mit fortlaufenden Nummern versehen. Diese Zettel
werden in ein Glücksrad gelegt, und hieraus die dem Ziehungsplan
entsprechende Anzahl Serienzettel gezogen, und so wird mit dem
Rest derselben in den nachfolgenden Ziehungen fortgefahren.
Bei der Loosziehung hat man zwei Glücksräder; in dem einen
befinden sich die mit den Nummern der Serienloose, und in dem
andern die mit den Zahlen der herauskommenden Beträge versehe
nen Zettel. Gleichzeitig wird nun aus jedem Glücksrad ein Zettel
gezogen und die auf dem Gewinnstzettel stehende Summe fällt so
dann auf das dem Looszettel entsprechende Loos.
§. 92. Die Gewinnstziehung kann abgekürzt werden, wenn
man im Glücksrade die kleinsten Summen, welche planmäßig her
auskommen sollen, wegläßt, wonach, wenn die Gewinnste gezogen
sind, allen übrigen, nicht zum Vorschein gekommenen Loosen der
kleinste Betrag zufällt. Z. B. nach dem Plan der badischen Lotterie
anleihe vom Jahre 1840 spielen im ersten Jahre 800, in den^Se-
rienziehungen herausgekommene Loose mit. Unter diesen 800 Loosen
erhalten 709 Loose 65 fl. und alle übrigen mehr. Nun wird die
Gewinnstziehung, in Folge gesetzlicher Anordnung, dadurch abge
kürzt, daß nur 100, mit den Gewinnsten 50000, 15000, 8000 u.
s. w. bezeichneten Zettel in das Glücksrad gelegt, und nur diese mit
eben so viel, nämlich 100 Loosnummerzetteln gezogen werden. Schon
bei dem badischen Lotterieanleihen vom Jahr 1820 ist dieses abkür
zende Verfahren eingeführt worden. Der größere Theil des dabei
betheiligten Publikums war mit dieser Verloosungsweise nichts we
niger als einverstanden, weil man glaubte, hierdurch einem größern
Zufalle in Betreff des Gewinnens ausgesetzt zu sein. Es läßt sich
aber leicht darthun, daß die Bctheiligten durch das in Rede stehende
Verfahren in keiner Weise verkürzt werden.
Wir wollen vorerst annehmen, daß die Anzahl der Gewinnste
= 2, und diejenige der Loose = 4 sei. Die den Personen A, B, C