Full text: Politische Arithmetik

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Maaß- und Gewichtswesen. 
als 2 Punkte zu groß sind. Metallene Hohlmaaße sind fehlerhaft 
geeicht, wenn die Abweichung, welche den Gehalt großer als den 
gesetzlichen Inhalt macht, bei zinnernen und kupfernen kleinen Ge 
fäßen mit geschliffenem Rande von der Maas abwärts 1 4 Procent, 
bei blechernen Gefäßen mit Stülpen und bei andern zum Unter 
tauchen 1/2 Procent beträgt. Diese Toleranz soll rücksichtlich der 
Abweichungen, welche den Gehalt kleiner als den gesetzlichen geben, 
nicht stattfinden. Die Größe der Abweichung wird durch die Ab 
wägung des Wassers gefunden, welches die Eichgefäßc und die fehler 
haft geeichten Gebrauchsmaaße enthalten. Hölzerne Hohlmaaße dürfen 
nicht weniger, als den gesetzlichen Inhalt haben; das Doppelsester 
und Sester dürfen aber nicht mehr, als um 1 / 4 Procent und die 
übrigen kleineren Fruchtmaaße nicht mehr, als um */2 Procent zü 
groß sein. In Betreff der gläsernen Flüffigkeitsmaaße beträgt die 
Toleranz für Halsgefäße i / Al und für die anderen Gefäße 4 /a 
Procent. 
Vom Eichen der größeren Flüssigkcttsgcfäße von Holz. 
§. 20, Die größeren Flüssigkeitsgefäße von Holz (z. B. in 
Baden: die Stütze, der Zehentkübel und die Tragbütte) und die 
zum Transport von Flüssigkeiten im inländischen Verkehr dienenden 
Fässer müssen ebenfalls geeicht, d. h. es muß der Inhalt derselben 
vermittelst Auffüllen mit Wasser untersucht, und der Befund dieser 
Untersuchung auf den Gefäßen eingebrannt werden. Weil hierzu 
viel Wasser erforderlich ist, so wird das zur Inhaltsbestimmung 
erforderliche Gefäß, der Sinnkessel oder Eichkessel, bei öffent 
lichen Brunnen oder durchfließendem Wasser aufgeführt. In Baden 
ist derselbe gesetzlich wie folgt eingerichtet: Am Boden hat der, in 
starke eiserne Ringe gefaßte Kessel eine Vertiefung gegen die Mitte, 
von ungefähr einem halben Zoll, woselbst die Ausflußöffnung an 
gebracht ist; letztere ist mit einem Rohr und gut schließendem Hahnen 
verbunden. Ist der Kessel für eine halbe Ohm eingerichtet, so läuft, 
wenn er angefüllt wird, alles über eine halbe Ohm gehende Wasser- 
aus einer am Umfang des Kessels angebrachten Oeffnung ab; ist 
der Kessel für eine ganze Ohm eingerichtet, so läuft durch eine 
solche Oeffnung alles über eine Ohm gehende Wasser ab u. st w. 
Außerdem sind an der innern Wand des Kessels Theile der Ohm oder 
überhaupt des dem Kessel entsprechenden Rauminhalts durch Stifte 
bezeichnet, und wenn das zur vollständigen Anfüllung des zu eichen 
den Fasses erforderliche Wasser weniger, als der kleinste Theil des 
Kessels beträgt, so werden kleinere Eichgefäße gebraucht. Dabei ist
	        
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