Maaß- und Gewichtswesen.
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den Spunddurchmesser e s, und
endlich die Linie aus der Mitte des
Spunds nach der Gargel, wie eck
oder e g annehmen. Diese Linien
nennt man Visirlinien, wovon
die zwei letztem, nämlich e/'und
eck (oder eg) die gebräuchlichsten
sind. Je nachdem man die Linie
aus dem Spunde nach der Gargel,
oder den Spunddurchmesser zurVi-
sirlinie angenommen, und darnach den Visirstab berechnet hat, ist
derselbe ein Diagonal stab oder ein Tiefstab.
Diagonalstab.
§. 23. Läßt man mehrere Fässer, welche zu einer und derselben
Gattung gehören, genau eichen, und mißt man die Visirlinie aus
der Mitte des Spundlochs nach der Zarge der Lagerdaube, und
zwar zur Rechten und Linken, wobei man das arithmetische Mittel
aus den Ergebnissen beider Messungen nimmt, so läßt sich hieraus
die Visirlinie des Fasses bestimmen, welche das landübliche Maaß
enthält.
Es werde z. B. der Inhalt eines geeichten, runden oder ovalen
Fasses durch a, und das arithmetische Mittel aus beiden Visirlinien
durch v, ferner der Inhalt eines andern Fasses durch a', und die
Länge der Visirlinie durch v', und endlich der Inhalt eines dritten
Fasses durch a", und die Visirlinie durch v" bezeichnet. In Bezie
hung auf das erste Faß hat man zur Bestimmung der Visirlinie die
Proportion:
a : 1 = v 3 : x 3 , woraus x — ;
Jra
ebenso hat man in Beziehung auf das zweite und dritte Faß die
Proportionen:
«' : 1 = v 3 : x 3 t woraus x — —|—;
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v"
: 1 = v" 3 : x 3 . woraus x = -Z—.
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Das arithmetische Mittel aus den drei gefundenen Werthen von x
gibt also die gesuchte Visirlinie; bezeichnet man sie wie vorher durch