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Fünfter Abschnitt.
e fortläuft, denn höhere Potenzen eines Bruches sind stets klei
ner als die, deren Exponent geringer ist. Wenn e näher an 1
als an 0 liegt, so würde die Abnahme der Glieder für die
Praxis zu langsam sein, man kann aber dann eine andere, die
nach Potenzen von (1—e) fortläuft, anwenden (der letzte Pall
tritt ein hei allen bis jetzt bekannten Kometen, so weit sie eine
solche Berechnung zuliessen, während alle Planetenbahnen zu
den zuerst betrachteten gehören). Da die Planetenephemeriden
eine sehr häufige Anwendung dieser Formeln erfordern, so hat
man Tafeln für die Mittelpunktsgleichung eines j eden Pla
neten aufgestellt, die dann nur eine einfache Interpolation erfordern,
um aus der mittleren Anomalie die wahre ohne weitere Rech
nung finden zu lassen, indem man nur die Mittelpunktsgleichung
(mit Berücksichtigung ihres Zeichens) der mittleren Anomalie
hinzufügt und daraus sofort die wahre erhält.
Kur hei wenigen der kleinen Planeten übersteigt die Mittel
punktsgleichung 30 Grad, Für die Erdbahn ist sie gegenwär
tig 1 0 55' 27", 6 in ihrem Maximo und für Venus ist sie noch
geringer. Sehr gering ist sie für die Jupiterstrabanten, wo sie
für den 4ten nur auf 50' 2", für den dritten auf 9' 14" steigt
und für den 1 sten und 2 ten durchaus unmerklich ist, so dass
wir diese Bahnen für die Praxis als kreisförmige betrachten
müssen.
§ 71.
Für die Entfernung des Planeten r von der Sonne, wenn
die mittlere Entfernung a bekannt ist, ergicht die Theorie
r — a(i—e cosK)
oder, wenn man v auf einem Wege gefunden hätte, bei welchem
der Hülfswinkel E nicht entwickelt wurde,
r _ a (l— g2 )
i-\-e cos v
Die Grösse a (1 — e 2 ) heisst auch der Parameter der
Bahn und ist diejenige Linie, welche im Brennpunkte normal
auf der grossen Axe errichtet und bis zur Peripherie ver
längert wird.
Beispiel.
Für Mars ist a = 1,523691 ; man sucht den Radius vec
tor für die oben §. 70. angegebene Zeit. Die vorstehende
Rechnung ergab :
Я = 60° 48'53", 82