Topographie des Planetensystems der Sonne.
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die noch in der Entfernung eines Monddurchmessers (33') sicht
bar waren. Zunächst um den Mond lag ein rothes, hierauf
hellgelbes Licht, das sich allmählig ins Weisse verlor, und diese
Aufeinanderfolge der Farben blieb unverändert, wiewohl die
Länge der Strahlen sich mit der wirbelnden Bewegung schnell
veränderte. Die Breite des Ringes nahm, als die Mitte der
Einsterniss vorüber war, wieder ab, und einige Sekunden vor
dem Wiedererscheinen des ersten Stücks der wirklichen Sonne
war er völlig verschwunden. Vor und nach der Erscheinung
des Ringes sah Ulloa mit blossem Auge die Sterne erster und
zweiter, während seines stärksten Glanzes nur noch die Sterne
erster Grösse. Bei der Sonnenfinsterniss vom 8. Juli 1842 hat
man diesen Ring, aber in weisser Farbe, gleichfalls an allen
Orten wahrgenommen, wo die Luft heiter genug war. In dieser
Lichtkrone bemerkte man 1842 und 1851, so wie 1860, 1861
und allen in neuerer Zeit beobachteten totalen Sonnenfinster
nissen noch an mehreren Stellen rothe oder violette Hervor-
ragungen von verschiedener Gestalt, die, wie die Beobachtungen
deutlich darthun, der Sonne, und nicht dem verdeckenden
Monde angehören.
Die wahrscheinlichste Erklärung des Phänomens ist die,
dass die Sonne, ausser den Photosphären, welche ihre für ge
wöhnlich sichtbare Grenze bilden, mit einer physischen Licht
hülle bis zu einer grossen Ferne hin umgeben ist, die aber
doch nicht stark genug glänzt, um neben der wirklichen Sonne
noch wahrgenommen zu werden; daher denn die einzige Ge
legenheit, sie zu sehen, dann eintritt, wann weder directes,
noch gebrochenes Sonnenlicht zu uns gelangt und gleichwohl die
Gegend, wo die Sonne steht, sich über unserm Horizont be
findet, d. h. nur bei ganz oder nahe totalen Sonnenfinsternissen.
Es sind dies im — im Sinne der Undulationstheorie gesprochen
— die dichtesten und in heftigster Erschütterung befindlichen
Theile des Aethers, welche diese Hülle bilden, die, wie aus
allen Beobachtungen erhellt, durchaus keine bestimmte obere
Grenze hat, sondern jederzeit so weit hin wahrgenommen wird,
als es die besondern Umstände zulassen. Vom Rotations-
schwunge des Sonnenkörpers kann es übrigens nicht allein her
rühren, da es sich sonst an den Polen der Sonne entweder
gar nicht oder doch beträchtlich schwächer als am Aequator
zeigen müsste. Die rothen Protuberanzen aber scheinen mit
den Sonnen fackeln, (helleren Stellen auf der Sonnenober
fläche) zusammenzuhängen, die wir, diese seltene Gelegenheit
ausgenommen, nur auf der Sonne projicirt erblicken. Einen
Aufschluss über diese bei totalen Sonnenfinsternissen hervor
getretenen Erscheinungen hat die Spectral-Analyse gegeben y