Topographie des Planetensystems der Sonne. -[ßß
woraus sich das Yerhältniss der anziehenden Kraft der Sonne
für diese 3 Punkte ergiebt:
0,99500; 1; 1,00500,
Der Mond wird also im Vollmonde um 0,00500 oder 1 / 260
der Gesammtanziehung der Sonne weniger genähert als die
Erde, im Neumond um eben so viel mehr; ist also die Ge-
sammtanziehung = in, so ist die Evection für Voll- und Neu
mond = -f- 1 / 20 o m.
Betrachten wir jetzt die Lage ME, oder die Quadraturen
(erstes und letztes Viertel), so sei abermals die Gesammtan-
ziehung der Sonne, welche sowohl Erde als Mond in gleichem
Maasse erfahren, = in. Die Convergenz der beiden Richtungen
MS und ES beträgt aber, wie wir sehen, 1 / 400 ; der Mond
wird folglich der Erde um 1 j i00 m näher gerückt, d. h. nur um
die Hälfte dessen, was wir oben für die grössere Entfernung
im Voll- und Neumonde gefunden hatten. Die beiden einander
entgegengesetzten Wirkungen compensiren sich also nur zum
Theil, und das Ganze kommt darauf hinaus, dass der Mond
(wie oben gesagt worden) etwas entfernter von der Erde stehe
und langsamer laufe, als ohne Zuthun der Sonne geschehen
würde.
Dieses Verlangsamen würde constant bleiben, wenn die An
ziehung m constant bliebe, denn alsdann wäre auch 1 j 200 m —
7,00 m constant. Wird aber in selbst grösser oder kleiner, so
müssen es auch die davon abhängenden Veränderungen werden.
Nun steht am 1. Januar die Erde der Sonne am nächsten,
in ist also dann am grössten, und alles damit Zusammenhängende
am merklichsten, folglich auch die Verlangsamung des Mondlaufs;
im Anfang Juli tritt dagegen der umgekehrte Fall ein. Man
sieht hierin den Grund der Ungleichheit, welche oben als jähr
liche Gleichung bezeichnet ist. Sie würde wegfallen, wenn
die Bahn der Erde um die Sonne kreisförmig wäre, dagegen
stärker hervortreten, wäre die Excentricität der Erdbahn grösser.
Die Excentricität der Erdbahn hat sich nun seit den Zei
ten der ältesten Beobachtungen bis jetzt wirklich vermindert,
und also auch die jährliche Gleichung. Allgemein betrachtet,
scheint dies ohne Einfluss auf den mittleren Mondlauf zu sein,
doch auch dies ist nicht in aller Strenge wahr. Von zwei El
lipsen, welche dieselbe grosse Axe, aber verschiedene Excen
tricität haben, hat die, welcher die kleinere Excentricität zu
kommt, einen grösseren Flächeninhalt. Die mittlere Entfernung
des in der Ellipse umlaufenden Körpers, so wie die Umlaufszeit
desselben, wird zwar dadurch nicht geändert, wohl aber die
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