Topographie des Planetensystems der Sonne.
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während er für einen Erdort 46° 55' ist. Deshalb sind auch
alle Tage gleich hell, alle Nächte gleich dunkel. Der gänz
liche Mangel einer strahlenbrechenden und reflectirenden At
mosphäre würde bewirken, dass gar keine Dämmerung statt
fände, sondern dem vollen Tage mit Blitzesschnelle die dun
kelste Nacht folgte, wenn nicht die Langsamkeit des Sonnen-
auf- und Unterganges dies in etwas mässigte. Die mittlere
Dauer des Meridiandurchganges der Sonne ist dort 68 Minuten
(statt 2 1 / 4 Minuten wie bei uns), und dies ist das Minimum
der Dauer des Auf- und Unterganges der Sonne; je höhere
Breiten, desto längere Dauer. So entsteht eine allmähliche
Abnahme des Tages, obwohl dennoch der Eintritt der Nacht
heim Verschwinden des letzten Sonnenrandes ganz plötzlich
eintritt, wenn nicht umliegende Höhen das Sonnenlicht,
reflectiren.
Wir haben gesehen, dass die jenseitige Mondhalbkugel
kürzere Tage als die diesseitige hat; wir müssen hier aber
hinzufügen, dass ihre Tage, und zwar im Verhältniss von
99 : 100, heller als die der uns zugewandten Seite sind.
Denn wenn diese erleuchtet wird, steht der Mond 1 + %o,
wenn jene, 1 — 1 / 400 des Erdabstandes von der Sonne. Aus
diesem Verhältnisse des Abstandes 401 : 399 folgt das der
Beleuchtung = 159201 : 160801, oder sehr nahe 99 : 100. —
Aehnliches findet für die Erde, aber in Bezug auf die Jahres
zeiten statt: der Sommer der Südhalbkugel ist etwas kürzer,
aber die Sonne steht der Erde näher, als im Sommer der
Nordhalbkugel.
Die Schärfe des Kontrastes zwischen Licht und Schatten
wird nicht wie hei uns durch die Atmosphäre gemildert. Ein
blauer Himmel ist auf dem Monde nicht möglich: wir müssen
aus allen Umständen schliessen, dass auch der Taghimmel
dort schwarz sei*). Vielleicht ist selbst die Anwesenheit
der Sonne über dem Horizont kein Hinderniss, die Sterne
zu sehen, wenn gleich die Nacht sie besser zeigen mag. Die
*) Die Behauptung klingt paradox; allein wie sollte es anders sein?
Unser Blau ist nicht die Farbe des Aethers im Weltenramne, sondern
unserer Luft, die dem Monde fehlt, und erhebt man sich auf unserer
Erde zu grossen Höhen, also in beträchtlich dünnere Luft, so nimmt der
Himmel ein immer tieferes Blau an, das, mit glänzenden Schneeflächen
verglichen, fast als Schwarzblau erscheint. Man erhebe sich in Gedanken
weiter, und es wird imnier schwärzer um uns herum werden, dafür aber
auch die Sonne immer heller strahlen,, und bald wird es irdischen Augen
nicht mehr möglich sein, ihren Glanz zu ertragen.