Topographie des Planetensystems der Sonne.
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den Mond. Wenn nur der Halbschatten des Mondes die Erde
trifft, so kann der Grund ein zwiefacher sein: entweder reicht
der volle Schatten mit seiner Spitze nicht ganz bis zur Erd
oberfläche, oder die Richtung der Schattenaxe führt an der
Erdkugel seitwärts vorüber.
§. 105.
Hierein liegt der Unterschied zwischen totalen, ring
förmigen und partiellen Sonnenfinsternissen. Die totale
(vom vollen Mondschatten bewirkte) ist stets von sehr kurzer
Dauer, denn sowohl die Bewegung des Mondes als die Ro
tation der Erde führen schon nach wenigen Minuten andere
als die anfänglich getroffenen Punkte in den Schatten. Man
erhält eine Curve des Ganges der totalen Einsterniss über
die Erdfläche hin, die sich, da die besonderen Umstände
sich jedesmal anders gestalten, im Allgemeinen nicht bestim
men lässt. Sie beginnt auf der Erde in einem Punkte, wo
in demselben Moment die Sonne aufgeht, und endet nach
4 — 5 Stunden an einem gewöhnlich 100° —120° entlegenen,
wo sie eben untergeht. An beiden Seiten liegen sodann Zonen
von ungleicher Breite, in denen die Finsterniss partial ist,
und zwar desto geringer, je weiter sie von der Linie der
totalen entfernt sind. Es sind dies die vom Halbschatten
des Mondes getroffenen Länder und Meere. Zunächst der
totalen Einsterniss erscheint die Sonne als Sichel, wie der
Mond kurz vor oder nach dem Neumonde, nur dass diese
Sichel weniger als den Halbkreis umfasst (denn im Fall einer
wirklich totalen Einsterniss ist der scheinbare Durchmesser
des Mondes grösser als der der Sonne). Der Mond selbst ist
nur negativ sichtbar, denn er wendet uns seine unerleuchtete
Seite zu: allein die Contour seines Randes ist mit einer
Schärfe und Deutlichkeit wahrnehmbar, wie sie bei keiner
andern Gelegenheit gesehen wird. Die Berge und Einsen
kungen des Randes sind schon in sehr mässig vergrössernden
Fernrohren deutlich sichtbar.
Wo die Sonnenfinsterniss wirklich total erscheint, ent
steht eine ganz eigenthümliche, weder Nacht noch Dämmerung
zu nennende Dunkelheit. Der Himmel erscheint grünlich
grau und man erblickt einige der helleren Sterne; die
schwarze Mondscheibe ist von einem lebhaft glänzenden, heftig-
wallenden, silberweissen breiten Ringe umgeben, von welchem
sich gelbliche Strahlen verbreiten. Spuren dieses merkwür-
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