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Sechster Abschnitt.
folgt, dass es sich bis zum 55° S. B. forterstreckt habe, dass
also sein Durchmesser (diese Breite rings herum angenommen)
70° betragen habe. Dagegen ist 1830 und 1832, wo die
Nordhalbkugel in ihrem Winter stand, nichts von einem solchen
Lichte wahrgenommen worden, obgleich die grössere Nähe des
Mars in diesen beiden Oppositionen die Sichtbarkeit hätte be
günstigen müssen.
Vergleicht man diese Data, so ergiebt sich, dass die Flecke
beider Pole wechselweise sich verengern und erweitern, dass
die Jahreszeit, wo die Durchmesser der Flecke in ihrem Minimo
stehen, mit der Mitte des Juli und resp. Januar unserer Erde
übereinstimmt, endlich dass der Südpohleck sich in viel engere
Grenzen zusammenzieht, dagegen auch im Winter viel weiter
sich ausdehnt, als der gegenüberstehende Nordpolfleck.
Und dies stimmt auf eine wahrhaft überraschende Weise
genau mit dem Jahreszeitverhältniss des Mars überein, was
wir oben betrachtet haben, wenn wir annehmen, dass wir in
diesen glänzendweissen Flecken einen Winterniederschlag
erblicken. Die Farbe führt am natürlichsten auf Schnee, und
schon frühere Beobachter haben deshalb diesen Flecken den
Namen Schneezonen gegeben. Wenigstens ist auf unserer
Erde nichts zu finden, was in grossen Massen einen so blen
denden Glanz veranlassen könnte, als die Schneegürtel unserer
Pole. Auf keinem der anderen Planeten gewahren wir so scharf
kontrastirende Flecke, und ich entsinne mich einer Beobachtung
im Jahre 1837, wo Mars hinter Gewölk verschwunden war,
der weisse Fleck aber dennoch im Fernrohr sichtbar blieb und
wie ein Fixstern das Gewölk durchbrach.
S- 126.
Wenn wir auf Mars einen unserm Schnee analogen Win
terniederschlag annehmen, so folgt von selbst, dass wir auch
eine Atmosphäre setzen müssen, welche Dünste aufnimmt und
wieder fahren lässt: das wirkliche Vorhandensein einer solchen
geht am entschiedensten aus der Wahrnehmung hervor, dass
die übrigen Flecke der Kugel nur dann ziemlich deutlich er
scheinen, wenn sie in den mittleren Gegenden der Scheibe
stehen, dass sie aber unkenntlich werden oder ganz verschwin
den, wenn sie sich dem Bande nähern.
Am deutlichsten zeigen sich die Flecke stets da, wo das
Sonnenlicht unter dem grössten Winkel einfällt, also in der
Sommerhalhkugel. Oh atmosphärische Trübungen uns hindern,