Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

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Sechster Abschnitt. 
zum zweiten Male entdeckt werden müssen, und es wird kaum 
zu vermeiden sein, dass bei noch stärker anwachsender Anzahl 
in Zukunft einige wieder verloren gehen. 
Für einige, wie beispielsweise Flora, haben Brünnow und 
Hansen Tafeln construirt, durch deren Hülfe man die Oerter 
eben so wie bei den alten Planeten findet. Ob es bei allen 
gelingen werde, lässt sich noch nicht sicher entscheiden, und 
eben so wenig kann man sicher sein, dass die Berechnung nach 
Tafeln sich für alle in praktischer Beziehung empfehlen werde. 
.Jedenfalls muss bis dahin, dass die Elemente einigermassen 
sicher bestimmt sind, die successive Berechnung (Punkt für 
Punkt nach strenger chronologischer Folge) eintreten: ein müh 
sames und zeitraubendes Geschäft, worüber das Nähere in dem 
Abschnitt über Störungen nachzulesen ist. 
§. 132. 
Die Durchmesser der Planetoiden in die Tafel aufzu- 
nehmen, habe ich nicht für angemessen erachtet. Alle in dieser 
und den andern Tafeln vorkommenden Werthe sind, wenn gleich 
nicht absolut genau und künftiger Verbesserungen eben so sehr 
fähig als bedürftig, doch frei von hypothetischen Voraussetzungen, 
und auf direkte Beobachtungen gegründet. Diese Durchmesser 
aber lassen sich gar nicht oder nur höchst unsicher direkt 
messen, und die weiter unten aufzuführenden Durchmesser sind 
unter einer sogleich zu erwähnenden Voraussetzung erhalten. 
Der Glanz (Grössenklasse), unter dem uns ein von der 
Sonne erleuchteter Weltkörper erscheint, ist abhängig von 
seinem Abstande von der Sonne, dem Abstande von 
der Erde, dem wahren Durchmesser und der Re 
flexionsfähigkeit (Albedo) der Planetenoberfläche, Sind 
von diesen 5 Werthen 4 bekannt, so lässt sich die eine un 
bekannte finden. Bei den alten, direkt messbaren Planeten 
ist alles bis auf die Reflexionsfähigkeit bekannt, denn der 
Glanz lässt sich, nach Steinheil 1 s und Seidel 1 s Untersuchungen, 
photometrisch in Zahlen ausdrücken. Dadurch hat man ge 
funden, dass die Albedo bei Saturn, Jupiter, Venus und Mer 
kur, die eine gute Vergleichung gestatten, ganz oder nahezu 
gleich, und nur bei dem hochrothen Mars beträchtlich ge 
ringer ist. Die vier eben genannten Planeten sind nun sämmt- 
lich weiss oder weissgelb, eben so (wenigstens so weit es 
beurtheilt werden kann) die Planetoiden; da sie nun überdiess, 
wie oben erwähnt, der gleichen ürmasse ihre Entstehung ver 
danken, so ist es nicht allzugewagt, anzunehmen, dass 
auch für sie die gleiche Reflexionsfähigkeit bestehe, wie für 
die alten Planeten.
	        
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