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Sechster Abschnitt.
angegebene Entfernung 8' 18",2, und man nennt diese Grösse
die Constante der Aberration in Zeit. Bei den
Vorausberechnungen astronomischer Momente pflegt man sie
schon mit anzubringen, um dem Beobachter die Zeit, worauf
er sich einzurichten hat, unmittelbar anzugeben. Bei den
Ephemeriden des Planetenlaufs und ähnlichen Angaben lässt
man sie gewöhnlich weg, da diese mehr dem Berechner
dienen.
S- 143.
Es wird hier der passendste Ort sein, der wichtigen
Entdeckung Bradley's zu erwähnen, da sie mit der so eben
angeführten des Olcms Römer in genauester Beziehung steht
und eine durch die andere aufs schönste bestätigt wird,
nämlich der sogenannten Aberration der Fixsterne (wie
wohl sie keinesweges die Fixsterne ausschliesslich betrifft).
Bradley hatte nämlich, um die Oerter der Fixsterne genauer,
als bis dahin möglich war, zu beobachten, und dadurch mög
licherweise eine Parallaxe derselben zu entdecken, ein Fern
rohr gegen das Zenith so aufstellen lassen, dass es nur längs
eines Bogens von wenigen Graden beweglich war. Indem er
es nun auf einen bestimmten Stern, der dem Zenith sehr nahe
kam, richtete und in dieser Richtung befestigte, bemerkte er,
dass der Ort des Sterns allerdings veränderlich war, und zwar
in einer Periode, welche dem Erdjahre entsprach. Gleichwohl
war es nicht möglich, diese Veränderungen auf eine Parallaxe
zu beziehen, denn der Ort, welchen der Stern in diesen Beob
achtungen einnahm, entfernte sich, mit dem mittleren Orte
verglichen, stets um einen Winkel von 90 Grad von demjeni
gen, den er vermöge der Parallaxe hätte einnehmen müssen.
Er entfernte sich nämlich von diesem mittleren Orte nach
derjenigen Seite zu, wohin gleichzeitig die Bewegung der
Erde in ihrer Bahn gerichtet war, statt dass die Parallaxe
ihn nach derjenigen hätte führen müssen, welche der des
Radius Vectors der Erdbahn entgegengesetzt war.
Auch fand sie sich sowohl nach Bradley's als allen späteren
Untersuchungen für alle Fixsterne gleich, und nur in so
fern verschieden, dass nur diejenigen Sterne, welche in den
Polen der Ekliptik stehen, einen Kreis um ihren mittleren
Ort beschreiben, die übrigen aber eine Ellipse, deren grosse
Axe der Ekliptik parallel liegt und dem Durchmesser jenes
Kreises gleich ist, und deren kleine Axe gleich ist dem Pro
ducte dieses Durchmessers mit dem Sinus der Breite, so dass
ein Stern in der Ekliptik selbst nur eine gerade Linie be
schreibt ; also Ellipsen, wie sie aus der perspectivischen An-