Topographie des Planetensystems der Sonne.
wichtige Aufschlüsse, dass es der Mühe verlohnen dürfte, noch
etwas länger dabei zu verweilen.
Das Partialsystem Jupiters stellt, sowohl dem Raum als
der Zeit nach, ein Bild des Planetensystems im Kleinen dar.
Die Millionen von Meilen sind hier durch Tausende, die Jahre
durch Tage repräsentirt, der Centralkörper gleichfalls durch
einen tausendmal kleineren, und in den Perioden der wechsel
seitigen Störungen, welche sie auf einander ausüben, nehmen
Jahrzehnte die Stelle von Myriaden-Jahren im Planeten
system ein.
Von den grossen und langsamen Veränderungen, welche
in letzterem Vorgehen, belehrt uns bis jetzt ausschliesslich die
Theorie, denn das Menschengeschlecht beobachtet den Himmel
noch nicht lange genug, um sie direkt wahrzunehmen. Sie
würden jeder praktischen Gewähr entbehren, zeigten sie sich
nicht im Jupiterssystem in ganz gleicher Art, aber in tausend
mal kürzeren Perioden. Die Bedingungen des Gleichgewichts
und der Stabilität können im Jupiterssystem am besten studirt
werden, und die kühnen, Aeonen umfassenden Schlüsse des
Analysten sind auch selbst in Beziehung auf die Jetztwelt keine
blosse Speculation mehr, denn hier finden sie ihre volle
Anwendung.
Die Arbeiten, welche wir den grossen Analysten der
letzten 50 Jahre, namentlich Lagrange, Delamhre und Laplace,
über die Bewegungen der Jupiterstrabanten verdanken, haben
deshalb eine viel allgemeinere Wichtigkeit. Die grosse Aus
führlichkeit vieler hierher gehörigen Bestimmungen, namentlich
der Umlaufszeiten auf Zehntausendtheile der Zeitsekunden, ist
keineswegs fiktiv: die höchst scharfsinnige, über alle Schwierig
keiten siegreiche Analyse, verbunden mit sehr genauen und
lange Zeit fortgesetzten Beobachtungen, hat eine solche Präci-
sion der Daten möglich gemacht.
Die gegenseitige Abhängigkeit der Trabanten von ein
ander wird man am besten übersehen, wenn wir die Formeln
hersetzen, nach denen die numerischen Bestimmungen entwickelt
werden.
Man nenne h, h, h, U, die mittleren Längen des 12 3 4 Trabnt.
pz, pi, die Perijovien des 3 4
ri,t'2,r3, tu die wahren Längen des 1 2 3 4
A die mittlere Anomalie Jupiters,
so hat man folgende Gleichungen:
tn = h 27' 16",4 sin 2 (Zi — ¿2)
u2 = h -- 1° 4' 22",3 sin 2 (h — h) — 36",07 sin A
vz = ¿3 _j- 9' 13" 7 sin (¿3 — pz) 4' 5",1 sin (lz — pi)
— 4' 21",8 sin (¿2 — /3) —' 47",76 sin A
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