Full text: Der Wunderbau des Weltalls oder populäre Astronomie

Topographie des Planetensystems der Sonne. 261 
Ringes hat). So sind diese Bemerkungen ein Mittel geworden, 
die Rotationsperiode der Monde zu bestimmen, und Iler sehet 
findet diese, ganz wie bei unserm Monde, der Um 1 aufs - 
periode völlig gleich. 
Ein gleiches Resultat (wiewohl nur für den ersten und 
zweiten mit Bestimmtheit) erhielt ich aus einer Reihe von 
Beobachtungen im J. 1835 über die relative Helligkeit der 
vier Trabanten. Der dritte schien sich wenig oder gar nicht 
zu verändern, am auffallendsten waren die Yeränderungen des 
zweiten und vierten Trabanten. Für den letztem erhielt ich 
(mit Ausnahme einer widersprechenden Beobachtung) ebenfalls 
das HerschePsche Resultat. 
Secchi in Rom hat mit 1000 maliger Yergrösserung in 
sehr günstigen Momenten auf dem dritten Trabanten Flecke 
gesehen, und glaubt daraus schliessen zu können, dass dieser 
grösste Trabant in kürzerer Zeit um seine Axe rotire, und 
ein Zusammenfallen beider Perioden für ihn nicht Statt finde. 
Der Grund jener Erscheinung (Gleichheit der Rotations- 
mit der Umlaufsperiode) ist gewiss kein anderer als die 
Anziehung Jupiters, der diese Umdrehungszeiten, wenn sie 
anfangs auch nur beinahe den Umlaufszeiten gleich waren, 
ihnen bald völlig gleich machen musste, und dies um so mehr, 
als die Masse des Hauptplaneten so überwiegend gross ist. 
Folglich wenden diese Monde, wenigstens die beiden innern. 
(bis auf eine kleine Libration, die viel geringer als bei unserm 
Monde ist) ihrem Hauptplaneten stets dieselbe Seite zu. 
Es giebt also auf den Jupitersmonden Seiten, welche 
nie den Hauptplaneten sehen, andere, welche ihn stets er 
blicken, und eine Randzone, die auf dem innersten Trabanten 
am breitesten ist, in der man nur einen Theil der Jupiters 
kugel (und zwar einen etwas veränderlichen) erblickt. Für 
einen gegebenen Ort auf einem Jupitersmonde schwebt also 
die Riesenkugel stets an einer und derselben Stelle des 
Himmels mit sehr geringen, auf einige Zehntel des Jupiters 
durchmessers sich beschränkenden Veränderungen. Dagegen 
giebt es auch auf der Jupiterskugel Gegenden, welche theils 
einige, theils alle Monde stets unter ihrem Horizont haben, 
nämlich die Gegenden in der Nähe der Pole. Die sehr be 
deutende Parallaxe erniedrigt nämlich die Monde, wenn sie 
nahe dem Horizont stehen, um 2 bis 10 Grade und da sie 
fast ganz in der Ebene des Jupitersäquators laufen, so bleiben 
sie den Umwohnern der Pole bis auf gewisse Distanzen stets 
verborgen.
	        
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